Im Fokus der Anleger am Aktienmarkt hat am Donnerstag die Notenbankkonferenz im US-amerikanischen Jackson Hole gestanden. Nach Börsenschluss, um 21 Uhr MEZ, steht die Rede von EZB-Präsident Mario Draghi auf dem Plan. Der Italiener dürfte sich trotz starker Konjunkturdaten aus der Eurozone mit seinen Kommentaren eher zurückhalten, um den Euro nicht noch stärker aufzuwerten, glaubt Analyst Milan Cutkovic von AxiTrader. Den Markt bewegen könnten Aussagen zur Zukunft des Anleihekaufprogramms und der Entwicklung des Eurokurses.

Nach der Rede der Fed-Chefin Janet Yellen stieg der Wert der Gemeinschaftswährung um bis zu 0,6 Prozent. Der Kurs kletterte bis auf 1,1869 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Anfang August. Zuvor hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,1808 Dollar festgesetzt. Marktteilnehmer hatten auf Hinweise gehofft, wann die Fed mit dem Abbau der aufgeblähten Bilanz beginnt und ob sie dieses Jahr noch einmal die Zinsen anheben wird. Im Redetext Yellens ging es jedoch vorrangig um das Thema Regulierung von Banken und Finanzstabilität. "Durch das Auslassen geldpolitischer Kommentare fühlt sich der Markt in seiner Einschätzung bestätigt und rechnet erstmal nicht damit, dass es zu baldigen Zinsanhebungen kommt", erläuterte Commerzbank-Expertin Antje Praefcke.

An der Wallstreet weiteten die US-Börsen ihre Kursgewinne während der Yellen-Rede etwas aus. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg im frühen Handel um 0,42 Prozent auf 21.875,72 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500 kletterte um 0,49 Prozent auf 2.450,81 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq 100 notierte um 0,43 Prozent im Plus bei auf 5.859,60 Punkten.

Der deutsche Nebenwerteindex MDax schloss mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 24.762,63 Punkten. Der Kleinwerteindex SDax trat bei 11.341,04 Zählern auf der Stelle. Der Technologieindex TecDax stieg um 0,3 Prozent auf 2.266,43 Punkte.

Von Unternehmensseite her war die Nachrichtenlage am Freitag sehr dünn. Im Fokus stand der Bundesligist Borussia Dortmund. Durch erneute Spekulationen um den Offensivspieler Ousmane Dembélé stieg der SDax-Wert um 2,5 Prozent auf den höchsten Stand seit 16 Jahren. Am späten Nachmittag gab der BVB die Einigung via ad hoc-Mitteilung bekannt. Die Dortmunder erhalten für den Offensivspieler eine fixe Transferentschädigung in Höhe von 105,0 Millionen Euro. Darüber hinaus können Bonuszahlungen von rund 40 Prozent der Transfersumme kommen - in besten Fall erhalten die Borussen also mehr als 140 Millionen Euro.