Am Vortag hatte der Dax mit einem Rekord von 13 907 Punkten einen positiven Jahresstart hingelegt, im späten Handel aber bereits unter ersten Gewinnmitnahmen gelitten. Am zweiten Handelstag des Jahres belasteten nun die aktuellen Entwicklungen in der Corona-Krise den deutschen Leitindex wieder stärker.
So steht Deutschland wegen der immer noch hohen Corona-Infektionszahlen vor einer Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar und weiteren Verschärfungen zur Reduzierung der Kontakte. Die Impfstoff-Euphorie der vergangenen Wochen weicht somit wieder mehr den Sorgen. "Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie beeinflussen die Kurse und bestimmen das Gesamtbild im Dax", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect.
Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war
Dialog Semiconductor hebt Umsatzprognose an - Hauptsitz Deutschland
Angetrieben von einer starken Nachfrage nach 5G-Telefonen und Tablets wird der britische Chipentwickler Dialog Semiconductor optimistischer für die Geschäftsentwicklung. Die Erlöse dürften im vierten Quartal bei 436 bis 441 Millionen US-Dollar gelegen haben, teilte das Unternehmen am späten Montagabend in London mit. Bisher war Dialog von 380 bis 430 Millionen Dollar ausgegangen. Die positive Entwicklung der Nachfrage dürfte auch im ersten Quartal andauern, hieß es weiter. Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 will Dialog am 3. März vorlegen.
Staat kann in großem Stil bei Reisekonzern Tui einsteigen
Der deutsche Staat kann sich nach der Lufthansa nun auch in größerem Umfang an der Tui als einem weiteren angeschlagenen Unternehmen der Reisebranche beteiligen. Die Eigner des schwer von der Corona-Krise getroffenen Touristikkonzerns stimmten am Dienstag mit großer Mehrheit einem entsprechenden Recht zum Umtausch von Vermögenseinlagen in Aktien zu. Damit ist der Weg für den Bund frei, mit insgesamt bis zu 25 Prozent plus einem Anteilsschein bei der Tui einzusteigen - in dieser Höhe hätte er auch eine Sperrminorität und somit ein Mitspracherecht bei weiteren zentralen Entscheidungen.
Lockdown bremst Leasingspezialisten Grenke Ende 2020
Der mit Manipulationsvorwürfen konfrontierte Leasingspezialist Grenke hat seine Ziele im Leasing-Neugeschäft Ende 2020 nicht ganz erreicht. Im vierten Quartal lag das Volumen mit 426,7 Millionen Euro bei gut 56 Prozent des Vorjahreswerts, wie das im SDax gelistete Unternehmen am Dienstag in Baden-Baden mitteilte. Im Oktober hatte der Vorstand rund 60 Prozent angepeilt. Im gesamten Jahr 2020 erzielte Grenke damit ein Neugeschäft von 2,03 Milliarden Euro, rund 29 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Ryanairs Geschäft bricht im Dezember noch stärker ein
Die verschärften Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie haben dem Billigflieger Ryanair das Geschäft im Dezember noch stärker verhagelt als in den Monaten zuvor. Im abgelaufenen Monat zählte das irische Unternehmen 1,9 Millionen Fluggäste und damit 83 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie es am Dienstag in Dublin mitteilte. Damit fiel der Einbruch so stark aus wie seit dem faktischen Reisestopp im April, Mai und Juni nicht mehr. Im November hatte der Rückgang schon 82 Prozent erreicht.
US-Chipriese Qualcomm leitet Machtwechsel an der Spitze ein
Der US-Chipkonzern Qualcomm wechselt den langjährigen Unternehmenschef Steve Mollenkopf (52) aus. Qualcomm-Eigengewächs und Halbleiterchef Cristiano Amon (50) soll Ende Juni das Amt übernehmen, wie das Unternehmen am Dienstag in San Diego (Kalifornien) mitteilte. Mollenkopf führt seit März 2014 die Geschäfte des Spezialisten für Mobilfunkchips, zieht sich aber nun aus der ersten Riege zurück und bleibt dem Unternehmen noch für eine Zeit als Berater erhalten. Amon ist bereits seit 1995 im Konzern.
Fehlstart für Bürokommunikationsdienst Slack ins neue Jahr
Der Bürokommunikationsdienst Slack ist am ersten Arbeitstag des neuen Jahres durch eine Störung stundenlang lahmgelegt worden. Nutzer hatten unter anderem Probleme, sich anzumelden und Nachrichten zu senden. Auch Verbindungen zu Kalender-Apps und anderen Anwendungen funktionierten nicht. Der Ausfall betraf Slack-Anwender in den USA, in Europa, Japan, Brasilien und anderen Ländern. Am Dienstag lief der Dienst wieder weitgehend störungsfrei.
Internet und Möbel: Einzelhandel wächst im November
Der deutsche Einzelhandel hat im November trotz Corona-Einschränkungen glänzende Geschäfte gemacht. Der durchschnittliche Umsatz wuchs bereinigt um Preiseffekte um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag berichtete. Einschließlich der Preiserhöhungen hatten die Händler sogar 6,5 Prozent mehr Geld in ihren Kassen.
dpa-AFX