Die Entwicklung der Geldpolitik der Notenbanken hat Anleger verunsichert. Die Preise stiegen in den USA und Großbritannien an. Es sei nicht klar, ob der Preisanstieg ein statistischer Effekt oder ein längerfristiges Phänomen sei, sagte Analyst Laith Khalaf vom Brokerhaus AJ Bell.
Die Anleger erwarteten gespannt die Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell. Dabei könnte der Notenbankchef betonen, dass der Anstieg der Inflation nur vorrübergehender Natur ist, erwartet Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMS Markets. Sollte er allerdings vorzeitige Zinserhöhungen in Betracht ziehen, könnte dies fallende Aktienkurse zur Folge haben, so der Experte.
Am Rohölmarkt legten laut einem Insider Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate ihren Streit bei. Sie ebneten damit den Weg für eine Verlängerung des Förderquoten-Vertrags der OPEC+. Neben den Mitgliedern des Exportkartells zählen weitere Förderländer wie Russland zu den OPEC+ Staaten.
Auf Unternehmensseite stand Hugo Boss im Vordergrund. Das Quartalsergebnis des Modekonzerns habe positiv überrascht, erklärte Analystin Kathryn Parker von der Investmentbank Jefferies. Unter Druck standen derweil Reisewerte. Aufgrund der anziehenden Corona-Infektionszahlen brachen die Papiere von Tui um fast sechs Prozent ein. Der Tourismuskonzern musste weitere Reisen streichen. Auch die Aktien der Fluggesellschaft Lufthansa und des Flughafenbetreibers Fraport fielen um rund zwei Prozent.
Fresenius und Infineon Technologies gingen als DAX-Gewinner aus dem Handel. Die Schlusslichter waren am Mittwoch Deutsche Börse und Siemens Energy.
Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war
Weniger Angst um Kredite: Bank of America verdient mehr als erwartet
Gesunkene Sorgen wegen möglicher Kreditausfälle haben der Bank of America im zweiten Quartal ein überraschend hohes Gewinnplus eingebracht. So löste das Geldhaus einen weiteren Teil der Rückstellungen für gefährdete Kredite auf, die es im Vorjahr wegen der Folgen der Corona-Krise gebildet hatte. Der Quartalsgewinn fiel mit 9,2 Milliarden US-Dollar (7,8 Mrd Euro) mehr als zweieinhalb Mal so hoch aus wie ein Jahr zuvor, wie die Bank am Mittwoch in Charlotte (US-Bundesstaat North Carolina) mitteilte. Damit übertraf sie klar die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.
US-Bank Wells Fargo mit Milliardengewinn im zweiten Quartal
Eine deutlich geringere Risikovorsorge für faule Kredite und ein florierendes Investmentbanking haben dem US-Geldhaus Wells Fargo einen hohen Quartalsgewinn beschert. In den drei Monaten bis Ende Juni verdiente der Finanzkonzern 6,0 Milliarden Dollar (5,1 Mrd Euro), wie er am Mittwoch mitteilte. Damit übertraf Wells Fargo die Markterwartungen, was die Aktie vorbörslich anschob.
US-Bank Citigroup dank gesunkener Risikovorsorge mit Gewinnsprung
NEW YORK - Der US-Finanzriese Citigroup hat im zweiten Quartal wegen deutlich gesunkener Kapitalpuffer für ausfallbedrohte Kredite wieder deutlich besser verdient. Im Vierteljahr bis Ende Juni schrieb die Bank unterm Strich einen Gewinn von 6,2 Milliarden Dollar (5,2 Mrd Euro), wie sie am Mittwoch in New York mitteilte.
Bis 2035 sollen alle Neuwagen emissionsfrei sein
Die EU-Kommission will, dass spätestens Mitte des nächsten Jahrzehntes keine herkömmlichen Benzin- und Dieselautos in Europa mehr neu zugelassen werden. Ein am Mittwoch präsentierter Vorschlag sieht vor, dass in der EU ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden sollen. Dabei soll es jedoch eine Überprüfungsklausel geben. Demnach soll alle zwei Jahre analysiert werden, wie weit die Hersteller sind; 2028 soll ein großer Prüfbericht folgen. Theoretisch könne das Datum 2035 noch verschoben werden. Die EU-Länder und das EU-Parlament müssen dem Vorschlag noch zustimmen.
Hugo Boss traut sich wieder Prognose zu - Aktie auf Hoch seit 2019
Der Modekonzern Hugo Boss blickt wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft. Nach einem starken zweiten Quartal gab das Management erstmals eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr ab. Demnach soll der Umsatz im Gesamtjahr währungsbereinigt um 30 bis 35 Prozent über dem Vorjahreserlös von 1,95 Milliarden Euro landen, wie der MDax-Konzern am Dienstagabend in Metzingen mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde zwischen 125 und 175 Millionen Euro erwartet - im vergangenen Jahr war in der Corona-Krise ein Verlust von 236 Millionen Euro angefallen. Die Aktie zog am Mittwoch im frühen Handel deutlich an.
Delta Air Lines spürt Erholung der Nachfrage - Quartalsgewinn dank Hilfen
Die große US-Fluggesellschaft Delta Air Lines rechnet nach zuletzt überraschend guten Geschäften auch für die zweite Jahreshälfte mit schwarzen Zahlen. Im zweiten Quartal gelang dem Unternehmen dank der wachsenden Ticketnachfrage bereits ein Gewinn von 652 Millionen US-Dollar (551 Mio Euro), dabei profitierte der Konzern allerdings auch wesentlich von Milliardenhilfen aus einem staatlichen Programm zum Erhalt von Arbeitsplätzen. Ohne Sondereffekte hätte unter dem Strich ein Verlust von 678 Millionen Dollar gestanden, wie Delta am Mittwoch in Atlanta mitteilte. Analysten hatten jedoch mit einem größeren Minus gerechnet.
Schwere Unwetter in Teilen Deutschlands - Starker Regen, volle Keller
Starkregen hat in Teilen Deutschlands zu Unfällen und zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. Während sich die Lage in einigen Regionen am Mittwoch zunächst beruhigte, war vor allem Nordrhein-Westfalen noch stark betroffen. Auch in den kommenden Tagen kann es in einigen Regionen viel regnen. Im sächsischen Erzgebirgskreis wurde ein Mann von einem Fluss mitgerissen. Die Feuerwehr habe die Suchaktion in der Nacht vorerst abgebrochen, teilte die Polizei mit. Der Mann hatte am Dienstagabend in Jöhstadt versucht, sein Grundstück gegen den über die Ufer getretenen Fluss zu sichern. Nähere Informationen lagen zunächst nicht vor.
Apple will 2021 bis zu ein Fünftel mehr iPhones produzieren
Apple will laut Insidern seine Produktion im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöhen. Das Unternehmen habe seine Zulieferer gebeten, bis zu 90 Millionen iPhones der nächsten Generation in diesem Jahr zu bauen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Automobilzulieferer Novem kommt wohl am unterem Ende der Preisspanne
Der Automobilzulieferer Novem Group bekommt bei seinem geplanten Börsengang Kreisen zufolge das aktuell schwächere Umfeld zu spüren. Den Aufträgen zufolge werde der Preis für die Novem-Aktie am unteren Ende der vom Unternehmen angebotenen Preisspanne liegen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch mit Bezug auf Angebotsunterlagen. Im Rahmen einer Privatplatzierung bietet der Hersteller von Fahrzeuginnenausstattung institutionellen Investoren Anteilsscheine in einer Preisspanne zwischen 16,50 und 19,50 Euro an. Die Auftragsbücher sollen noch an diesem Mittwochnachmittag geschlossen werden. Der erste Handelstag im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse im Prime Standard ist für den 19. Juli vorgesehen.
Neue Probleme mit 787 'Dreamliner' werfen Boeing weiter zurück
Der US-Luftfahrtriese Boeing muss seine Auslieferungsziele wegen neuer Produktionsmängel beim Langstreckenjet 787 "Dreamliner" stark reduzieren. Der Airbus -Rivale teilte am Dienstag mit, dass weitere Inspektionen und Reparaturen bei etlichen 787-Fliegern nötig seien, die noch nicht an Kunden übergeben wurden. Boeing rechne damit, dieses Jahr weniger als die Hälfte seiner derzeit gelagerten 787-Maschinen ausliefern zu können. Deshalb werde auch die Produktion des Modelltyps vorübergehend gedrosselt.
rtr/dpa/lb