Nach seiner anfänglichen Rückkehr über die Marke von 12 800 Punkten fiel der Dax (DAX 30) im Handelsverlauf aber wieder etwas zurück - zuletzt betrug das Plus noch 0,47 Prozent auf 12 773,75 Zähler.

Seit seinem Rekordhoch bei 12 878 Punkten direkt vor Pfingsten war der deutsche Leitindex zuletzt nicht mehr richtig in die Gänge gekommen. Darüber wäre der Weg zwar frei, schrieben die Experten vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Die Chancen auf nachhaltige Gewinne würden nach den Kursanstiegen der vergangenen beiden Wochen jedoch zunehmend kleiner.

Auch die Indizes aus der zweiten Börsenreihe verbuchten vor dem Wochenende Gewinne: Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen kletterte um 0,69 Prozent auf 25 331,69 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDAX stieg um 0,42 Prozent auf 2305,81 Punkte. Auf europäischer Ebene rückte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) um fast ein halbes Prozent vor.

Die Konservativen verloren die absolute Mehrheit im britischen Parlament - eine herbe Schlappe für Theresa May. Die Premierministerin will gleichwohl noch an diesem Freitag bei Königin Elizabeth II. um die Erlaubnis für eine Regierungsbildung bitten. Laut einem Regierungssprecher strebt sie eine konservative Minderheitsregierung mit Duldung der nordirischen Democratic Unionist Party (DUP) an.

GEWINNMITNAHMEN BEI RWE UND EON

Konkrete Unternehmensnachrichten waren dünn gesät. Bei RWE und Eon (EON SE) nahmen die Anleger nach dem zuletzt guten Lauf Gewinne mit. Die Anteilsscheine hatten zuletzt wegen der gekippten Brennelementesteuer kräftig zulegen können - nun waren sie mit Abschlägen von 1,78 Prozent beziehungsweise 1,44 Prozent die Dax-Schlusslichter.

Zudem bewegten Analystenmeinungen: HeidelbergCement profitierten von einer nun etwas positiveren Einschätzung durch Kepler Cheuvreux und verteuerten sich an der Index-Spitze um fast 3 Prozent. Analyst Josep Pujal rät die Papiere nun zu halten, nachdem er sie bislang mit "Reduce" eingestuft hatte. Der Baustoffkonzern habe das Schlimmste hinter sich, schrieb er.

HEIDELDRUCK IM AUFWIND

Aktien von Heidelberger Druck (Heidelberger Druckmaschinen) kletterten mit einem Preis von 2,756 Euro auf den höchsten Stand seit November 2015. Die Anteilsscheine gewannen mehr als 3 Prozent, nachdem sie tags zuvor bereits sehr positiv auf die Ziele bis 2022 reagiert hatten.

Im TecDax knüpften Papiere des Halbleiterkonzerns Siltronic an ihren guten Lauf an und stiegen auf ein Rekordhoch bei 87,36 Euro - zuletzt betrug das Plus noch 3,68 Prozent auf 86,03 Euro.

In den hinteren Börsenreihen konnten sich die Anteilsscheine an der kriselnden Fluggesellschaft Air Berlin um mehr als 4 Prozent erholten. Das Land Berlin will eine Bürgschaftsanfrage der Airline gemeinsam mit dem Bund sorgfältig prüfen. Am Vortag hatte der Großaktionär Etihad das Ziel eines gemeinsamen Ferienfliegers von Air Berlin mit Tuifly platzen lassen./tav/ag

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---