Aus dem Blickwinkel der Vogelperspektive kann für den deutschen Aktienmarkt noch ein gutes Zeugnis ausgestellt werden. Die seit Ende 2016 steigende 200-Tage-Linie (violett) signalisiert ebenso wie die Serie anziehender Hoch- und Tiefpunkte einen Aufwärtstrend (grüne Linien). Langfristig wird der Markt somit von der Nachfrageseite gelenkt, weiter steigende Kurse sind grundsätzlich wahrscheinlicher als ein neuer Bärenmarkt.

Der Tageschart seit 2015 offenbart weitere wichtige Details. Mit aktuell 12.400 testet der DAX den alten Höchstkurs von vor zwei Jahren. Für viele Investoren stellt die Schwelle eine wichtige Orientierungsmarke dar. Sollte der DAX die Hürde unterschreiten, könnten schnell Sorgen vor einem Fehlausbruch aufkommen und den Index zügig bis an die untere Kanalgrenze bei 12.150 drücken.

Auch aus statistischer Sicht ist der Kursbereich relevant: Seit November entfernte sich der DAX zwei Mal um drei Prozent von der 21-Tage-Linie nach unten (Indikator unter dem Tageschart). Übertragen auf die aktuelle Ausgangslage würde dies auf ein Rückschlagpotenzial bis ungefähr 12.190 hinauslaufen.

Auf Seite 2: Erholungschancen nicht unterschätzen







Noch aber sind die Würfel nicht gefallen. Den Rücksetzer an das ehemalige Rekordhoch könnten strategische Investoren auch als gute Einstiegschance in den Aufwärtstrend wahrnehmen. Bereits zum Monatswechsel war dies erkennbar, wie das Doppel-Tief bei 12.315 im Stundenchart zeigt. Knapp darüber verläuft der seit Februar bestehende Aufwärtstrend (grün). Vorbörslich zeichnet sich zumindest eine Stabilisierung bei rund 12.450 ab. Aufhellen würden sich die Aussichten aber erst, wenn der DAX die 12.500 zurückerobert. Anschließend müsste möglichst dynamisch auch der zuletzt bestätigte Verkaufsbereich bei 12.700 überwunden werden.

Auf Seite 3: Empfehlung der Redaktion





Angesichts der bevorstehenden, meist schwächeren Sommerwochen ist das positive Szenario derzeit nicht zu favorisieren. Zudem ist das Risiko von Fehlsignalen in den kommenden Stunden recht hoch, vor der mit Spannung erwarteten EZB-Sitzung am Donnerstag sollten Trader ihr Pulver trocken halten. Wer unbedingt handeln möchte, kann mit kleinen Summen auf der Short-Seite aktiv werden, wenn der DAX unter 12.300 fällt.

Unterstützungen und Widerstände



Chartmarken Niveau Typ Stärke
Widerstand 2 12.680/12.700 horizontal mittel
Widerstand 1 12.500 horizontal schwach
Unterstützung 1 12.310/12.320 horizontal schwach
Unterstützung 2 12.150 Aufwärtstrend mittel


Trading-Ideen



Trading-Ideen
Spekulation auf steigende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN HU755L
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 11.325
Knock-Out-Schwelle 11.325
Hebel 11
Kurs in EUR 11,35
Spekulationauf fallende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN HU77MB
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 14.050
Knock-Out-Schwelle 14.050
Hebel 7,6
Kurs in EUR 16,10


Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily.

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