Der MDax der mittelgroßen Werte rückte zuletzt um 0,14 Prozent auf 25 087,89 Zähler vor. Der TecDax hingegen sank um 0,07 Prozent auf 2224,72 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte kaum unverändert.
Ein steigender Dax trotz der Aussicht auf eine nicht mehr ganz so lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und eines stärkeren Euro zeige, dass die Märkte die geldpolitischen Normalisierungspläne nicht mehr als Gefahr, sondern vielmehr als Bestätigung des Aufschwungs interpretierten, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. "Nur in einem Umfeld, in dem die EZB die Zinsen anheben kann, werden auch die Firmengewinne weiter ansteigen - diese Erwartungshaltung scheint sich in den Kursen derzeit festzusetzen."
KREISE: ADVENT ERWÄGT NEUES ÜBERNAHMEANGEBOT FÜR STADA
Für Schlagzeilen sorgte unter den Einzelwerten der Pharmakonzern Stada . Hier schob die Aussicht auf eine womöglich wieder aufflammende Bieterschlacht die Aktien zeitweise auf ein Rekordhoch bei 66,50 Euro. Zuletzt standen sie mit plus 1,34 Prozent knapp darunter.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägt der unterlegene Finanzinvestor Advent zusammen mit der chinesischen Firma Shanghai Pharmaceuticals ein neues, auf rund 70 Euro je Aktie aufgestocktes Angebot. Ein Konzernsprecher sagte der Nachrichtenagentur dpa-AFX aber am Nachmittag: "Wir haben kein weiteres Angebot erhalten, und uns wurde auch keines angekündigt".
VODAFONE SCHIEBT DEUTSCHE TELEKOM AN
Der gut aufgenommene Jahresbericht des britischen Mobilfunkkonzerns Vodafone stützte im Dax auch die Papiere der Deutschen Telekom - sie verteuerten sich an der Index-Spitze um etwas mehr als 1 Prozent.
Der Immobilienkonzern Vonovia bestätigte seine Ziele für das laufende Jahr und rechnet weiterhin mit kräftigen Zuwächsen. "Die ersten drei Monate des aktuellen Geschäftsjahres sehen sehr gut aus", sagte Vorstandschef Rolf Buch auf der Hauptversammlung. Die im Dax notierten Anteile gewannen mehr als ein halbes Prozent.
Nach einer Abstufung auf "Underperform" durch die französische Bank Exane BNP Paribas fanden sich die Aktien des Versorgers Uniper mit minus 2,38 Prozent am MDax-Ende.
DRILLISCH ZOLLEN JÜNGSTEM LAUF TRIBUT
Zu den schwächsten TecDax-Werten gehörten die Papiere von Drillisch mit einem Abschlag von rund zweieinhalb Prozent. Nach den starken Kursgewinnen infolge des Übernahmeangebots von United Internet vom vergangenen Freitag machten Anleger nun Kasse. Am Morgen hatten die Experten von Jefferies bereits ihre Kaufempfehlung für die Drillisch-Anteile gestrichen. Die Aktien des Sicherheits- und Medizintechnikherstellers Drägerwerk verloren ebenfalls mehr als zweieinhalb Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach einem zuletzt guten Lauf.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,20 Prozent am Vortag auf 0,23 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 141,07 Punkte. Der Bund Future verlor 0,20 Prozent auf 160,22 Punkte. Der Euro stieg am Dienstag mit 1,1074 US-Dollar auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0972 (Freitag: 1,0876) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9114 (0,9195) Euro.
dpa-AFX