In den vergangenen Tagen büßte der Dax rund eineinhalb Prozent ein und steuerte auf den zweiten Wochenverlust in Folge zu. Der Kurs des Pfund Sterling pendelte um die Marke von 1,2830 Dollar.
Thema bleibt auch der Streit über die geplante Neuverschuldung Italiens 2019. "Je länger der Konflikt anhält, desto eher werden Anleger nervös", warnt Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets. "Die EU darf nicht vergessen, dass der italienische Bondmarkt der drittgrößte der Welt ist." Ein abrupter Anstieg der Renditen könnte eine Schuldenkrise auslösen. Die zehnjährigen italienischen Anleihen rentieren aktuell bei etwa 3,4 Prozent, rund drei Punkte über vergleichbaren Bundestiteln.
Darüber hinaus wirft das Treffen der Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer seine Schatten voraus. Eine umfassende Lösung für den Zollstreit sei im Rahmen des Gipfels unrealistisch, sagt Robert Greil, Chef-Anlagestratege der Privatbank Merck Finck. "Zumindest aber sollte die in den Raum gestellte Ausweitung der US-Zölle auf alle chinesischen Importe vom Tisch kommen. Sonst droht den Börsen noch mehr Ungemach."
AUFTRITT DRAGHIS VOR EUROPÄISCHEM PARLAMENT
Bei den Konjunkturdaten richten Börsianer ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die Zahlen zu den US-Konsumausgaben am Donnerstag. Von ihnen erhoffen sie sich Rückschlüsse auf Tempo und Zeitpunkt der erwarteten US-Zinserhöhungen. Der private Konsum ist die Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Über die Kauflaune der deutschen Verbraucher gibt der GfK-Index am Mittwoch Auskunft.
Hinweise auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank versprechen sich Investoren von der turnusgemäßen Anhörung des EZB-Chefs Mario Draghi vor dem Europäischen Parlament am Montag. Am Donnerstag folgen die deutschen und am Freitag die europäischen Inflationsdaten. Zu Wochenbeginn liefert außerdem der Ifo-Index ein Stimmungsbild für die deutschen Chef-Etagen.
Mit dem Auslaufen der Bilanzsaison erwarten Experten auf der Unternehmensseite kaum Impulse für den Gesamtmarkt. Allerdings strapazieren die jüngsten Kursverluste der Technologiewerte die Nerven der Investoren, sagt Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader. Einige befürchteten, dass der große Ausverkauf erst noch komme. "Sollte sich das Gewinnwachstum tatsächlich abschwächen und es sich nicht nur um eine Delle handeln, wäre noch viel heiße Luft in den Kursen enthalten."
rtr