Extrem deutlich haben sich in den vergangenen Wochen immer wieder vor allem zwei Kurszonen ausgebildet: Auf der Oberseite wird wiederholt um etwa 12.320/12.330 verkauft, auf der Unterseite dagegen um 12.100 gekauft. Dazwischen ist noch eine überdurchschnittliche Häufung von Wendepunkten um 12.210 - also etwa in der Mitte - zu erkennen. Aktuell befindet sich der Markt gerade wieder unterhalb dieser Mittellinie.

Dazu kommt: Die südliche Begrenzung der beschriebenen Handelsspanne erwies sich zuletzt als weitaus weniger verlässlich, der Index ist zwischendurch auch schon deutlich darunter ausgebrochen - was sich angesichts der Rahmenbedingungen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch einmal wiederholen dürfte.

Auf Seite 2: Wohin es dann gehen kann, zeigt der bis Jahresanfang zurück reichende Chart.







Wohin es dann gehen kann, zeigt der bis Jahresanfang zurück reichende Chart. Durch eine lineare Verbindung aller Zwischenhochs und Tiefs der vergangenen Monate lässt sich ein erstaunlich stabiler Abwärtstrendkanal konstruieren (rot punktiert), der nach unten bis derzeit etwa 11.850/11.920 reicht.

Analytisch ist diese wohl primitivste Art der Kursprognose relativ bedeutungslos, doch aus zwei Gründen sollte der Korridor nicht ignoriert werden: Er ist so deutlich ausgeprägt, dass er alleine dadurch bereits viel Aufmerksamkeit bekommt und sich der an den Börsen bekannte Effekt der selbsterfüllenden Prophezeiung ergeben sollte - je mehr Marktteilnehmer den Kanal wahrnehmen, und sich danach richten, desto mehr reale Bedeutung erlangt er dadurch.

Dazu kommt, dass in diesem Kursbereich weitere Einflussfaktoren für eine Stabilisierung sprechen: Bereits im ersten Jahresdrittel lagen dort mehrere Wendepunkte, was erfahrungsgemäß die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Bodenbildung erhöht - zumindest temporär (unterste blau punktiere Linien). Dann liegt hier auch noch die Untergrenze des inneren, von uns berechneten Prognose-Korridors (dunkelgraue Fläche), aus dem die Kurse in rund 90 Prozent aller Fälle nicht ausbrechen. Er hat sich bereits häufig auf der Ober- und Unterseite als gutes Vorhersageinstrument für kurze Pausen bewährt.

Auf Seite 3: Empfehlung der Redaktion







Last but not least notiert auch der viel beachtete 200-Tage-Durchschnitt (violett) im Bereich der 11.950er-Marke und verstärkt die dort vorhandenen kurzfristigen Unterstützungen zusätzlich. Damit ist eine wenigstens vorläufige Pause der Abwärtsbewegung in dieser Zielzone relativ chancenreich, was an der generellen Schwächetendenz jedoch nicht viel ändern dürfte. Anleger sollten allerdings auf diesem Niveau erst einmal keine neuen Short-Positionen eröffnen, sondern dafür eher einen Ausbruch nach unten abwarten. Wer bereits seit einiger Zeit auf fallende Kurse spekuliert, kann hier sogar erste Teilgewinne mitnehmen.

Eine Wette auf eine länger anhaltende Richtungsumkehr nach oben ist angesichts der aus einer mittelfristigen Perspektive nach wie vor erkennbaren Schwäche aber auch nur etwas für sehr Mutige, wir raten eher davon ab. Wer dennoch spekulieren will, findet ein passendes Bull-Zertifikat weiter unten, und auch für weiter fallende Kurse haben wir wie immer eine (Bär-)Variante herausgesucht.

Unterstützungen und Widerstände



Chartmarken Niveau Typ Stärke
Widerstand 2 12.660 horizontal schwach
Widerstand 1 12.320/12.330 diverse stark
Unterstützung 1 11.850/11.920 200-Tage-Linie, diverse stark
Unterstützung 2 11.400 horizontal mittel


Trading-Ideen



Trading-Ideen
Spekulation auf steigende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN HU8XKF
Emittent UniCredit
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 11.075
Knock-Out-Schwelle 11.075
Hebel 11,3
Kurs in EUR 10,80
Spekulation auf fallende Kurse
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN HU8XQE
Emittent UniCredit
Laufzeit 29.09.2017
Basispreis 13.325
Knock-Out-Schwelle 13.325
Hebel 10,1
Kurs in EUR 12,05


Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast bei n-tv, gern gesehener Vortragsredner und schreibt für die Telebörse. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily.

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