* CHINA - Die chinesische Wirtschaft ist 2020 wegen der Corona-Krise so langsam gewachsen wie seit über vier Jahrzehnten nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt legte um 2,3 Prozent zum Vorjahr zu, wie das Statistikamt in Peking mitteilte. Das ist das schlechteste Abschneiden seit 1976, das dem historischen Einbruch zu Jahresbeginn infolge des Corona-Ausbruchs geschuldet ist. 2019 hatte es noch zu einem Plus von rund sechs Prozent gereicht. Zuletzt hat sich die Konjunkturerholung in der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt belebt: Im vierten Quartal 2020 schaffte China ein überraschend kräftiges Wachstum von 6,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

* RUSSLAND - Der russische Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist kurz nach seiner Landung in Moskau am Flughafen festgenommen worden. Gleich bei der Passkontrolle am Flughafen Scheremetjewo wurde der 44-Jährige Augenzeugen zufolge von Polizisten abgeführt. Nawalny war am Sonntagnachmittag vom Berliner Flughafen BER mit der russischen Fluggesellschaft Pobeda gestartet, um in sein Heimatland zurückzukehren. Der 44-Jährige war seit August in Deutschland, wo er sich von einer in Russland erlittenen Vergiftung erholte. Russische Behörden hatten bereits im Vorfeld eine Verhaftung Nawalnys mit der Begründung auf anhängige Strafverfahren gegen ihn angekündigt. Nawalny drohen dreieinhalb Jahre Haft.

* DEUTSCHLAND/VIRUS - Finanzminister Olaf Scholz hat dafür plädiert, die Corona-Wirtschaftshilfen noch einmal großzügiger auszulegen,". Laut einem Tweet des Finanzministeriums sagte er bei "Bild TV": "Wir sollten monatliche Leistungen bis zu 1,5 Millionen Euro in den Blick nehmen. Wir müssen auch etwas für Einzelhändler mit Saisonware tun."

* BAYER - Angesichts der Impfstoffknappheit im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie treibt der Pharmariese seine Überlegungen für eine weitere Unterstützung auch bei der Produktion voran. "Wir sind bereit, dafür alle Hebel in Bewegung zu setzen", sagte Konzernchef Werner Baumann der "Welt am Sonntag". Bayer prüfe "intensiv", ob die vereinbarte Kooperation mit dem Tübinger Biotechunternehmen CUREVAC bei Entwicklung und Bereitstellung eines Impfstoffes auf die Produktion ausgeweitet werde.

* VDA - Die deutsche Autoindustrie warnt vor einem Fertigungsstopp im Kampf gegen hohe Corona-Infektionszahlen. "Bei Autozulieferern und Herstellern gibt es bisher keine Infektionsherde und höchste und umfassende hohe Hygienestandards", sagte die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, dem "Handelsblatt". Stünde die Automobilfertigung in Deutschland still, würden Produktions- und Lieferketten nicht nur in Europa, sondern sogar weltweit unterbrochen.

* AAREAL BANK - Die auf Finanzierungen von Hotels und Büros spezialisierte Bank ist wegen der Verschärfung der Corona-Krise in die roten Zahlen gerutscht. Das Institut habe im vergangenen Jahr vorläufigen Zahlen zufolge einen Verlust in zweistelliger Millionenhöhe erzielt, teilte die Bank mit. Grund sei eine höhere Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle. "Wir haken das Pandemie-Jahr 2020 mit einer umfassenden Vorsorgemaßnahme für Covid-19-bedingte Risiken ab", sagte Finanzvorstand Marc Heß.

* HUAWEI TECHNOLOGIES - US-Präsident Donald Trump verschärft Insidern zufolge kurz vor seiner Ablösung durch Joe Biden seinen Kurs gegen China. Ins Visier genommen wurde erneut der weltgrößte Hersteller von Telekommunikationsausrüstung Huawei Technologies, wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Demnach hat die Trump-Regierung amerikanische Huawei-Geschäftspartner wie den Chiphersteller Intel benachrichtigt, dass sie bestimmte Exportlizenzen für Geschäfte mit dem chinesischen Unternehmen widerruft. Zugleich sollen Dutzende neuer Anträge zur Belieferung des chinesischen Technologiekonzerns abgelehnt werden.

* FACEBOOK verbietet auf seinen Plattformen die Werbung für Waffenzubehör angesichts von Gewaltdrohungen rund um die Amtseinführung des neuen Präsidenten Joe Biden. Das Verbot gelte ab sofort und bis mindestens zwei Tage nach Bidens Amtsantritt am 20. Januar, wie der Konzern mitteilte.

* GASTSTÄTTEN: Die deutschen Gastwirte werden durch die Corona-bedingten Zwangsschließungen im Januar nach Prognose ihres Branchenverbandes Dehoga etwa 80 Prozent ihrer geplanten Umsätze verlieren. "Wir gehen davon aus, dass 70.000 Betriebe die Krise nicht überstehen werden", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, der "Rheinischen Post".

* USA/DOLLAR - Die designierte neue US-Finanzministerin Janet Yellen strebt einem Zeitungsbericht zufolge keine Dollar-Abwertung an. "Der Wert des US-Dollars und anderer Währungen sollte von den Märkten bestimmt werden", zitierte das "Wall Street Journal" aus vorbereiteten Aussagen der ehemaligen Chefin der Notenbank Fed im Senat. "Die Vereinigten Staaten streben nicht nach einer schwächeren Währung, um Wettbewerbsvorteile zu erlangen." Die USA sollten sich den Versuchen anderer Länder widersetzen, dies zu tun.

* USA/KONJUNKTUR - GOLDMAN SACHS hat ihre Schätzung für das US-Wirtschaftswachstum bereits zum zweiten Mal in diesem Monat erhöht. Grund sei die Erwartung, dass das Corona-Hilfspaket des künftigen US-Präsidenten Joe Biden die Konjunkturerholung beschleunigen werde, teilte das amerikanische Geldhaus mit. Die Bank rechnet nun mit einem Wirtschaftswachstum von 6,6 Prozent für dieses Jahr. Zuvor hatte das Institut 6,4 Prozent vorhergesagt.

* ITALIEN/KONJUNKTUR - Italien steuert nach Angaben eines Insiders in diesem Jahr auf die höchste Schuldenquote seit Ende des Zweiten Weltkriegs zu. Aus Regierungskreisen verlautete, dass das Euroland mit einer Quote von 158,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts rechne und damit sein im September selbst gestecktes Ziel von 155,6 Prozent übertreffen dürfte.

* USA/BIDEN - Der künftige US-Präsident Joe Biden will noch am Tag seines Amtsantritts wichtige politische Vorhaben per Dekret umsetzen. Rund ein Dutzend dieser Durchführungsverordnungen ("Executive Orders") werde Biden gleich zu Beginn erlassen, kündigte sein künftiger Stabschef Ron Klain an. Damit würde Biden auch eine Reihe von Entscheidungen seines Vorgängers Donald Trump rückgängig machen.

rtr