* COMMERZBANK: Die Commerzbank steht unter dem Druck der niedrigen Zinsen und schwindender Einnahmen vor einem weiteren Radikalumbau. 4300 Stellen werden gestrichen, jede fünfte der insgesamt 1000 Filialen geschlossen, die polnische Tochter mBank verkauft und die Gebühren für Kunden erhöht, wie die Bank nach einer zweitägigen Sitzung des Aufsichtsrats mitteilte. Das Kontrollgremium genehmigte die in der vergangenen Woche bereits in Grundrissen vorgestellte Strategie. Vor allem wegen des schlechten Firmenkundengeschäfts kippte die Commerzbank ihre Prognose für dieses Jahr und rechnet nun nicht mehr mit steigenden bereinigten Erträgen.

* COMMERZBANK: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi lehnt einen Personalabbau im Vertrieb der Commerzbank ab. Die Integration der Comdirect in die Commerzbank und den Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an der polnischen mBank findet hingegen die Unterstützung der Gewerkschaft, wie Verdi mitteilte. "Gegen einen Personalabbau im Filialbereich sprechen wir uns ganz entschieden aus", sagte Stefan Wittmann, bei Verdi für die Commerzbank zuständiger Gewerkschaftssekretär. Es gebe keinerlei Einsparpotenzial in den Filialen. Einen etwaigen weiteren Personalabbau in anderen Bereichen werde Verdi kritisch begleiten.

* BASF: Kapitalmarkttag mit BASF-Chef Martin Brudermüller und Vorstandsmitglied Saori Dubourg mit Vorträgen zur Strategie-Implementierung und zum Bereich Agricultural Solutions.

* BMW - Die EU-Kommission strebt einem Magazinbericht zufolge bei ihren Kartellermittlungen gegen Volkswagen, Daimler und BMW eine gütliche Einigung an, stößt damit aber bei BMW auf erheblichen Widerstand. "BMW hat kein Interesse an einem Settlement", berichtet die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Der Münchner Autobauer halte die Vorwürfe aus Brüssel für unzutreffend. Die EU-Kommission wirft den drei Autobauern vor, von 2006 bis 2014 Absprachen getroffen zu haben, um die Entwicklung und Einführung von neuen Abgastechnologien für Diesel-Pkws und Benziner zu verzögern.

* CONTINENTAL will im Zuge des Sparprogramms die Mitarbeiterzahl in Deutschland stabil halten. "Es ist nicht so, dass wir für Mitarbeiter in Deutschland zu wenig Arbeit hätten. Wir haben künftig nur einen anderen Bedarf an Mitarbeitern"", sagte Personalvorständin Ariane Reinhart dem "Handelsblatt". Continental hatte jüngst ein Sanierungsprogramm vorgestellt, von dem weltweit bis zu 20.000 Mitarbeiter betroffen sind, darunter etwa 7.000 in Deutschland.

* THYSSENKRUPP - Lufthansa-Chef Carsten Spohr legt mit sofortiger Wirkung sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats der Thyssenkrupp nieder.

* MICRON TECHNOLOGY - Der US-Chiphersteller spürt die schwächere Nachfrage nach Smartphones und Computern. Im vierten Quartal brach der Nettogewinn auf 561 Millionen Dollar von 4,33 Milliarden Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum ein. Der Umsatz fiel auf 4,87 Milliarden Dollar von 8,44 Milliarden Dollar.

* FACEBOOK: Ein US-Gericht hat eine Investorenklage gegen den Internetkonzern im Zusammenhang mit dem Datenskandal um die britische Beratungsfirma Cambridge Analytica abgewiesen.

* THOMAS COOK - Die deutsche Thomas Cook sagt nach ihrem Insolvenzantrag alle Reisen bis Ende Oktober 2019 ab. Die Reisen könnten "aus insolvenzrechtlichen Gründen nicht angetreten werden", teilt das Unternehmen mit. Davon betroffen seien auch Buchungen der Marken Thomas Cook Signature, Thomas Cook Signature Finest Selection, Neckermann Reisen, Öger Tours, Bucher Reisen und Air Marin, auch wenn sie bereits angezahlt oder vollständig bezahlt seien. Für Reisen mit Reiseantrittsdatum ab dem 1. November 2019 werde in Abstimmung mit der Insolvenzversicherung die weitere Vorgehensweise geprüft.

* USA/CHINA/HANDEL - Der chinesische Außenminister Wang Yi hat im Handelsstreit mit den USA optimistische Töne angeschlagen. Die US-Regierung habe mit der Aussetzung von Zollerhöhungen auf chinesische Produkte guten Willen demonstriert, sagte Yi. Deshalb sei die Regierung in Peking bereit, mehr US-Produkte zu erwerben, die am chinesischen Markt benötigt würden. Er hoffe, dass beide Seiten weitere Maßnahmen ergreifen und die "pessimistische Sprache" reduzieren könnten. Sollten China und die USA sich dran halten, würden die Handelsgespräche nicht nur wieder aufgenommen, sondern auch voranschreiten und zu Ergebnissen führen. Dem US-Sender CNBC zufolge sollen die Verhandlungen am 10. und 11. Oktober in Washington auf ranghoher Ebene weitergehen. Auch Chinas Vize-Regierungschef Liu He solle daran teilnehmen.

* BREXIT: EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker setzt weiter auf eine Einigung im Brexit-Streit mit Großbritannien in letzter Minute. "Wir arbeiten intensiv an einem Deal", sagte Juncker der "Augsburger Allgemeinen". EU-Chefunterhändler Michel Barnier und er täten alles, damit es zu einer Vereinbarung komme. "Wenn das am Ende nicht gelingt, liegt die Verantwortung dafür alleine auf der britischen Seite", fügte er mit Blick auf Premierminister Boris Johnson hinzu, der sein Land notfalls auch ohne Vertrag am 31. Oktober aus der EU führen will.

rtr