* CHINA/KONJUNKTUR: Angesichts des Handelsstreits mit den USA und der Abkühlung der Weltkonjunktur rechnet Chinas Führung auch in diesem Jahr wieder mit einem etwas langsameren Wirtschaftswachstum. Ministerpräsident Li Keqiang gab zum Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking für 2019 ein Wachstumsziel von 6,0 bis 6,5 Prozent aus. Gegensteuern will die Regierung nun mit Steuersenkungen im dreistelligen Milliardenbereich und höheren Investitionen in die Infrastruktur. Auch die Kreditvergabe an kleinere und mittelständische Firmen soll angeschoben werden. Um die Wirtschaft zu stützen, wird Chinas Finanzpolitik "energischer" werden, kündigte Li an.
* GENFER AUTOSALON: Die Autoindustrie fiebert ihrer ersten großen Messe in Europa in diesem Jahr entgegen. Von heute an präsentieren die weltweit führenden Hersteller in Genf auf dem 89. Autosalon zunächst der Presse ihre neuesten Modelle, darunter viele batteriegetriebene Autos. Die Hersteller forcieren den Einstieg in die Elektromobilität, weil sie nur so die schärferen Klimaschutzvergaben erfüllen können, die in wenigen Jahren gelten. Sonst drohen saftige Strafen. In Genf rollen daher mehr serienreife E-Modelle ins Scheinwerferlicht.
* DEUTSCHE BANK: Nach Recherchen der "SZ" und 20 weiterer internationaler Medienhäuser sind auch über Konten der Deutschen Bank dubiose Geldzahlungen aus Russland in den Westen geflossen. Zwischen spätestens 2003 und mindestens April 2017 seien Überweisungen in Höhe von mehr als 889 Millionen Dollar von Konten der Bank an verdächtige Adressen abgegangen, berichtet die Zeitung online. Die Deutsche Bank erklärte, man arbeite "stets mit Behörden und Regulatoren weltweit kooperativ zusammen". Ein Bank-Sprecher sagte, das Institut sei lediglich als Korrespondenzbank tätig und habe deshalb nur begrenzten Zugang zu Informationen zu Kunden derjenigen Häuser gehabt, für die sie Aufträge abgewickelt haben.
* VOLKSWAGEN sieht sich durch das Zusammengehen von Daimler und BMW beim autonomen Fahren nicht in Zugzwang. "Wir machen unsere eigenen Bewertungen", sagte Finanzvorstand Frank Witter im Vorfeld des Genfer Autosalons. Er stellte eine Entscheidung über eine mögliche Ausweitung der Allianz mit Ford noch in diesem Jahr in Aussicht. Wegen der damit verbundenen Investitionen müsse dies genau abgewogen werden. In jeder Kooperation müssten die Partner erst zusammenwachsen.
* VOLKSWAGEN will in den kommenden Tagen über einen Börsengang seiner Lkw-Tochter TRATON entscheiden. "Wir werden uns die Ergebnisse der Bewertung durch die Analysten ansehen und in den nächsten Tagen eine Entscheidung treffen", sagte Finanzvorstand Witter Reuters am Rande einer VW-Veranstaltung am Vorabend des Genfer Autosalons. Der Gang aufs Parkett sei für Traton "eine sehr erstrebenswerte Option."
* VOLKSWAGEN hat einen ersten externen Partner für seinen Elektrobaukasten gefunden, auf dem einmal mehrere Millionen E-Autos stehen sollen. Das Aachener Start-up e.Go Mobile AG werde die Elektromobilitäts-Plattform MEB nutzen, um E-Autos auf den Markt zu bringen, die die Modellpalette von Volkswagen ergänzen sollen. Ein konkretes Fahrzeugprojekt werde derzeit geplant.
* EVONIK rechnet 2019 mit stagnierenden Erträgen. Der Essener Konzern erwarte anhaltende politische Unsicherheiten und ein schwächeres Wirtschaftswachstum, teilte Evonik am Dienstag mit: "Vor diesem Hintergrund erwartet der Konzern für 2019 ein bereinigtes Ebitda, das auf dem Niveau von 2018 oder leicht darunter liegen wird". Im vergangenen Jahr legte das bereinigte Ebitda um zehn Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zu, die Erlöse kletterten um vier Prozent auf 15 Milliarden Euro.
* EVONIK: Der Spezialchemiekonzern verkauft sein Plexiglas-Geschäft für drei Milliarden Euro an den Finanzinvestor Advent. Evonik sei sich mit Advent über die Eckpunkte einer Übernahme des sogenannten Methacrylat-Verbunds einig, teilte der Konzern mit. Nun müsse nur noch der Aufsichtsrat zustimmen. Der Kaufpreis liegt deutlich über den Erwartungen: Reuters hatte in der vergangenen Woche berichtet, Evonik könne für die zum Verkauf stehenden Sparten mit einer Bewertung von 2,0 bis 2,5 Milliarden Euro inklusive Schulden rechnen.
* THOMAS COOK: Der Chef der Thomas Cook Airlines, Christoph Debus, rechnet mit einem weiteren Fluglinien-Sterben in Europa. "Da der Markt sich weiter konsolidieren wird, werden nicht alle Airlines bestehen bleiben", sagte Debus den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Debus geht davon aus, dass es weitere Marktaustritte gebe, "entweder durch Übernahmen oder durch Insolvenzen".
* SALESFORCE: Der SAP-Rivale Salesforce hat sein Geschäftsjahr dank starker Nachfrage nach seinen Cloud-Anwendungen mit einem Umsatzsprung abgeschlossen. Die Erlöse kletterten im vierten Quartal zu Ende Januar um 26 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar, wie der US-Konzern mitteilte. Auch unter dem Strich blieb mehr hängen. Der Gewinn erhöhte sich um rund 75 Prozent auf 362 Millionen Dollar.
rtr