* CORONA/PROTESTE - Nach den Übergriffen am Berliner Reichstag durch rechte Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen spricht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier von einem "unerträglichen Angriff" auf das Herz der Demokratie: "Das werden wir niemals hinnehmen." SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz erklärte, Nazisymbole und Kaiserreichflaggen hätten vor dem Bundestag nichts verloren. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bestätigte unterdessen der "Rheinischen Post", dass er am Samstag bei einem Wahlkampfauftritt in Bergisch-Gladbach von Gegnern der Corona-Maßnahmen bespuckt wurde. Das Bundesverfassungsgericht lehnte einen Eilantrag gegen das geplante Verbot einer Dauermahnwache von Gegnern der Corona-Maßnahmen in Berlin ab.
* BELARUS - In der Hauptstadt Minsk haben am Sonntag erneut zehntausende Menschen gegen Staatschef Alexander Lukaschenko demonstriert. Viele versammelten sich vor der Residenz des Machthabers. Einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge wurden mindestens 125 Personen festgenommen. Der russische Präsident Wladimir Putin lud Lukaschenko nach Moskau ein.
* CORONA - In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 610 Neuinfektionen gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden auf insgesamt 242.381. Drei weitere Menschen sei mit oder an dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesfälle liegt nun bei 9.298.
* BMW - Der Autobauer nimmt laut einem Medienbericht in Europa große Verbrennermotoren aus dem Programm und spart sich so die Kosten für eine Anpassung an die neue EU-Abgasnorm zum Jahreswechsel. Der bisherige V12-Top-Benziner mit 585 PS und der Top-Diesel 50d mit 400 PS und vier Turboladern wird laut "Automobilwoche" noch in diesem Jahr gestrichen.
* WIRECARD - Der Bundestags-Finanzausschuss befasst sich auf einer Sondersitzung mit dem Fall Wirecard. Nach einem Bericht des "Handelsblatt" hat Wirecard-Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann seinen Rücktritt eingereicht. Laut der Wirecard-Geschäftsordnung bestehe eine Niederlegungsfrist von maximal drei Monaten, bis der Rücktritt in Kraft sei. Im Einvernehmen mit Insolvenzverwalter Michael Jaffe könne diese Frist aber verkürzt werden.
* BERKSHIRE HATHAWAY - Die Beteiligungsgesellschaft der Investorenlegende Warren Buffet hat sich mit jeweils etwas mehr als fünf Prozent bei fünf japanischen Unternehmen eingekauft. "Ich freue mich sehr, dass Berkshire Hathaway ein Teil von Japans Zukunft wird", sagte Buffett an seinem 90. Geburtstag am Sonntag. Berkshire Hathaway habe Anteile an ITOCHU, MARUBENI, MITSUBISHI, MITSUI sowie SUMITOMO erworben.
* Die ING DIBA erwägt Strafzinsen für Neukunden: "Derzeit haben wir keine konkreten Pläne, ein Verwahrentgelt für unsere Bestandskonten einzuführen. Wir beobachten die Marktentwicklung aber sehr genau und sehen, dass immer mehr Banken ein Verwahrentgelt für Neukonten einführen", sagte Finanzvorstand Norman Tambach der im Deutschen Presse-Agentur. "Dementsprechend bereiten wir uns vor, auf diese Marktentwicklungen zu reagieren."
* CHINA/KONJUNKTUR - Chinas Industrie ist im August langsamer als erwartet gewachsen. Der amtliche Einkaufsmanagerindex (PMI) fiel von 51,1 im Juli auf 51 im August, wie das Statistikamt mitteilte. Damit liegt das Barometer über der Marke von 50 Zählern, die monatlich Wachstum von Kontraktion trennt. Analysten hatten für August im Monatsvergleich mit einem leichten Anstieg auf 51,2 gerechnet.
* JAPAN/KONJUNKTUR - Japans Industrie ist im Juli den zweiten Monat in Folge gewachsen. Die Industrieproduktion legte um acht Prozent gegenüber dem Vormonat zu, wie Regierungsdaten zeigten. Analysten hatten in einer Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters im Schnitt ein Wachstum von 5,8 Prozent erwartet. In den Zahlen spiegelt sich die Belebung der Wirtschaft nach dem Ende des Corona-bedingten Notstandes wider.
* VIRUS/INSOLVENZEN - Die Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz, Bremens Ressortchefin Kristina Vogt, lehnt eine weitere Verlängerung des seit März geltenden Insolvenzschutzes ab. "Sonst schieben wir die Probleme nur hinaus, und es entsteht eine Blase, weil in den Strudel eines angeschlagenen Unternehmens dann auch Auftragnehmer oder Auftraggeber gezogen werden", sagte die Linken-Politikerin dem "Handelsblatt". Sie rechne mit einer Welle von Firmenpleiten spätestens Anfang 2021. Dann gilt die Insolvenz-Anmeldepflicht wieder, die derzeit im Zuge der Corona-Krise ausgesetzt ist.
rtr