* VIRUS/DEUTSCHLAND - Im Kampf gegen steigende Corona-Infektionen verteidigt Kanzleramtschef Helge Braun schärfere Einschränkungen etwa bei Feiern oder Reisen. Die Bundesregierung wolle, dass die Wirtschaft weiterlaufe und dass Schulen und Kindergärten offen blieben, damit das Land gut durch die Krise komme, sagte Braun in der ARD. "Wir sind jetzt genau im Beginn einer zweiten Welle", warnte Braun. Von der Entschlossenheit der Politik und der Bevölkerung hänge es ab, "ob wir sie noch vermeiden und wieder abbremsen können oder nicht". NRW kündigte an, die Gästezahl bei Feiern auf maximal 50 zu beschränken. Kritik an den Maßnahmen kommen unter anderem von Oppositionspolitikern und aus den Ländern.
* VIRUS/USA/TRUMP - US-Präsident Donald Trump sieht sich geheilt von der Infektion mit dem Coroanvirus und will am Montag zu Wahlkampfveranstaltungen reisen. "Ich habe dieses verrückte, furchtbare China-Virus geschlagen", sagte er am Sonntag im Sender Fox News. "Sieht so aus, als ob ich immun bin." Er habe die strengsten Test bestanden und sei in großartiger Form. Sein Arzt hatte am Samstag erklärt, es gebe keine Nachweise dafür, dass der Präsident "aktiv das Virus verbreitet". Allerdings wich der Arzt auf Fragen aus, ob Trump negativ getestet worden sei.
* BMW/DAIMLER/VOLKSWAGEN - Die deutschen Autobauer, mit Ausnahme von BMW, drohen laut "FAZ" ihre CO2-Flottenziele klar zu verfehlen. Dabei würden VW und Daimler besonders schlecht abschneiden, berichtet die "FAZ" unter Verweis auf eine Studie des Klimaverbands "Transport & Environment". Nur Jaguar sei, auf Basis der Verkäufe im ersten Halbjahr, weiter von seinem Ziel entfernt. Für Daimler betrage die Lücke neun Gramm je Kilometer, für Volkswagen seien es fünf Gramm. Im EU-Durchschnitt darf der Ausstoß der Neuwagen in den Jahren 2020 und 2021 maximal 95 Gramm je Kilometer betragen.
* VOLKSWAGEN - Audi-Chef Markus Duesmann erwartet trotz starker Absatzzahlen im Juli, August und September insgesamt einen Corona-bedingten Verlust im laufenden Jahr. "Weltweit holen wir den starken Verlust der Monate April und Mai in diesem Jahr nicht wieder auf", sagte Duesmann der Branchenzeitung "Automobilwoche". Er trat Gerüchten entgegen, er könnte Nachfolger von VW-Konzern-Chef Diess werden: "Das schließe ich für mich klar aus".
* MÜNCHNER RÜCK - Der Versicherer will laut "WamS" sein Industrieservice-Geschäft ausbauen. In Kooperation mit dem Werkzeugmaschinenhersteller Trumpf wolle der Rückversicherer Maschinen in einer Art Leasing anbieten. Eine ähnliche Kooperation gebe es mit dem Roboterhersteller Kuka, dem Sportwagenbauer Porsche und dessen Beratungstochter MHP.
* HENKEL-Chef Carsten Knobel in der "FAZ": "Wir schauen uns regelmäßig mögliche Ziele an, und wenn unsere Kriterien erfüllt sind, werden wir auch zukaufen. ... Wir haben eine gute Bilanz und weiteren Spielraum, und wenn die Rahmenbedingungen passen, werden wir unsere Möglichkeiten nutzen."
* TESLA - Der US-Elektroautobauer sieht sich mit neuen Risiken für seine geplante Fabrik in Grünheide bei Berlin konfrontiert. Mehrere Verbände kritisierten, dass die Bauantragsunterlagen unvollständig seien und verlangten eine nochmalige Auslegung der Planungsunterlagen, berichtet das "Handelsblatt". "Die Naturschutzverbände haben während der Anhörung diverse fehlende Dokumente, Pläne und Gutachten eingefordert, die weder das Unternehmen noch die Behörde rechtzeitig geliefert haben", sagte Michael Ganschow, Landesgeschäftsführer der Grünen Liga Brandenburg, der Zeitung.
* PFIZER/BIONTECH - Die neuseeländische Regierung sichert sich den Corona-Impfstoffkandidaten von BioNTech und Pfizer. Rund 1,5 Millionen Dosen der experimentellen Impfstoffes des US-Pharmaunternehmens in Zusammenarbeit mit dem deutschen Hersteller sollen voraussichtlich bereits im ersten Quartal 2021 zur Verfügung stehen, teilt die Regierung in Wellington mit.
* USA/CORONA-HILFEN - In den festgefahrenen Verhandlungen über Corona-Hilfen schlägt die US-Regierung dem Kongress nun stark abgespeckte Soforthilfen vor. Nicht abgerufene Mittel aus dem Hilfsfonds für kleine Unternehmen sollten dafür freigegeben werden, schreiben Finanzminister Steven Mnuchin und der Chef des Präsidialamtes Mark Meadows in einem am Sonntag bekannt gewordenen Brief an die Abgeordneten. Es handelt sich um Gelder im Volumen von 130 Milliarden Dollar. Damit liegen die Mittel deutlich unter dem umstrittenen Corona-Hilfspaket.
* EZB-Chefökonom Philip Lane sieht die steigenden Corona-Fälle als Risiko für die Konjunkturerholung im Euro-Raum. "Die nächste Phase wird härter", sagte der Ire dem "Wall Street Journal". Lane bekräftigte, dass die derzeit für 2022 erwartete Inflationsrate von 1,3 Prozent "weit entfernt" sei vom Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese sieht eine Teuerung von knapp unter zwei Prozent als ideal für die Konjunktur an. Auch Lanes italienischer EZB-Kollege Ignazio Visco, sagte der Zeitung "Corriere della Sera", Inflationsraten von ein Prozent oder 1,5 Prozent seien "zu niedrig". Der slowakische Notenbankchef Peter Kazimir betonte in einem Interview mit "Hospodarske Noviny", die EZB werde alles tun, um die Inflation "auf das gewünschte Niveau" zu bringen.
* BELARUS - Einen Tag nach dem Treffen des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko mit inhaftierten Oppositionellen haben Sicherheitskräfte Dutzende Regierungsgegner festgenommen. TV-Aufnahmen zeigten, wie die Polizei am Sonntag Wasserwerfer und Schlagstöcke einsetzte, um Kundgebungen aufzulösen, bei denen eine Neuwahl des Präsidenten gefordert wurde. Zehntausende hatten erneut gegen Lukaschenko protestiert.
* GROSSBRITANNIEN/VIRUS - Der britische Premierminister Boris Johnson gibt am Montag ein neues dreistufiges Corona-Warnsystem bekannt. Mit den Alarmstufen sollen Beschränkungen für verschiedene Teile Englands besser angepasst werden. "Unser Hauptaugenmerk lag immer darauf, Leben und Lebensgrundlagen zu schützen und gleichzeitig die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren. Diese Maßnahmen werden dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen", sagt ein Regierungssprecher. In der Stadt Liverpool werde die höchste Alarmstufe gelten.
rtr