Das Ergebnis hätte schlimmer ausfallen können für die heimische Branche der erneuerbaren Energien: Vergangene Woche präsentierten Bundesregierung und Länder ihren Kompromiss zur künftigen Ökostrom-Förderung. Er gibt den Rahmen vor zur Subventionierung von Grünstrom aus Windkraft- und Solaranlagen ab 2017.
Zwar wird der Zubau an Windkraftkapazitäten ab 2017 auf jährlich 2800 Megawatt reduziert - ein Minus von 20 Prozent zu 2015. Außerdem wird von festen Vergütungen auf Ausschreibungen umgestellt, bei denen der günstigste Anbieter den Zuschlag erhält. Doch zum einen bleibt Deutschland damit immer noch einer der größten Windmärkte in Europa und auf Kurs, den Anteil regenerativer Energien am Strom bis 2025 auf 40 bis 45 Prozent (derzeit 30) zu erhöhen. Zum anderen haben sich Projektentwickler wie Enercon und PNE längst auf sinkende Margen bei hiesigen Vorhaben eingestellt. Enercon kündigte bereits an, in Deutschland künftig nur noch die "wirtschaftlichsten" Vorhaben umzusetzen.
Im Klartext: Auch unter den neuen Bedingungen sind noch profitable Projekte drin. Zudem setzen die Entwickler stärker auf andere europäische Energiewendemärkte wie Großbritannien und Frankreich. Die Aktie des Windanlagenbauers Nordex sprang darauf an.
Für die Solarbranche ändert sich durch die EEG-Novelle wenig. Große Anlagen ab einem Megawatt Leistung müssen bereits seit einem Jahr ausgeschrieben werden. Die Grenze wird auf 0,75 MW abgesenkt. Solarunternehmen wie Phoenix Solar und Solarworld sind ohnehin auf das Ausland fokussiert.
Der Stromerzeuger Capital Stage baut dies ebenfalls aus. Hierzulande werden die Margen aus dem Betrieb angesichts geringerer Einspeisevergütungen für Wind und Sonne sinken. Mit neuen kostengünstigen Kraftwerken in Europa sollte das die Firma auffangen können.