Deutsche Bank-Aktie: Das kann die ETF-Tochter Xtrackers
· Börse Online RedaktionDas Jahr 2016 war nicht einfach für die ETF-Sparte der Deutschen Bank. Das weiß auch Eric Wiegand, Leiter ETF Strategie Europa & Asien bei Deutsche Asset Management. Aber nun gehe es wieder voran. So lautete seine Kernbotschaft, als er jüngst unsere Redaktion besuchte. Am offensichtlichsten ist für Anleger zunächst die neue Marke. Aus db X-trackers ETFs und db-X ETC wurde vor einigen Wochen Xtrackers. "Mit diesem Schritt möchten wir die Marken unserer passiven Anlagestrategien vereinheitlichen", sagte Wiegand. "Die Namen der jeweiligen ETF- und ETC-Produkte werden wir im Jahr 2018 anpassen".
Zudem komme Xtrackers bei der Umstellung der Index-Abbildung voran. "Der Wandel von synthetischen zu physischen ETFs ist fast völlig abgeschlossen", erklärte er. Mittlerweile seien rund 70 Prozent der Xtrackers-ETFs "direkt replizierend", was Anleger am "DR" im ETF-Namen erkennen könnten. Lediglich bei einzelnen Produkten, etwa beim Portfolio Total Return ETF, werde die Umstellung noch erfolgen. Gleichwohl sollen fünf bis sieben Kernprodukte weiterhin Swapbasiert bleiben. Dies gelte etwa für den S & P 500 ETF (siehe Tabelle), da dies die Performance gegenüber einer physischen Abbildung verbessere.
Zudem habe man die laufenden Kosten bei den Aktien-Core-ETFs gesenkt, mit denen Anleger in die wichtigsten Indizes investieren könnten. So betragen die laufenden Gebühren bei DAX und Euro Stoxx 50 nun lediglich 0,09 Prozent, beim MSCI USA sogar nur 0,07 Prozent. Auch bei den Renten-Core-ETFs wolle man die Kosten senken. "Wir wollen günstig sein, aber nicht überall am günstigsten", beschreibt Wiegand hier die Maßgabe des Hauses. Denn man könne nicht bei jedem Produkt am preiswertesten sein, das sei unrealistisch. "Wir möchten Qualität zu fairen Preisen bieten", sagt er, "dies trifft es am besten".
Dazu gehöre etwa das Knowhow im 30-köpfigen Fondsmanagement. Denn entgegen der gängigen Auffassung, sei passives Management sehr aufwendig. So müssten die Fondsmanager Steuern und Währungen etwa optimal handhaben. Zudem müssten sie Futures einsetzen, um etwaige Dividendenzahlungen zu managen. Überdies benötige man eine gute IT und einen leistungsfähigen Handel. "Am Ende steht das Ziel, die Kosten zu minimieren und den Tracking Error zum Index möglichst klein zu halten", sagte Wiegand. "Diese Fähigkeiten sind vor allem im institutionellen Geschäft ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, wo es um große Anlagesummen geht".
Die jüngsten Zahlen dürften Wiegand ermutigen. 2017 erzielte Xtrackers in jeden Monat Nettomittelzuflüsse und wuchs im Mai wieder schneller als der ETF-Gesamtmarkt. So dürfte man dem Ziel näherkommen, den europäischen Marktanteil des Hauses wieder von zehn auf 15 Prozent zu steigern.