Der europäische Bankenindex war mit einem Plus von 1,7 Prozent der am meisten gefragte Sektor.
"Wir sehen eine Gegenbewegung bei Deutsche Bank nach dem Ausverkauf, aber das ist angesichts der Nachrichtenlage mit Vorsicht zu genießen", sagte ein Börsianer. Auslöser des Kurseinbruchs am Donnerstag war ein Bericht des "Wall Street Journal", demzufolge die US-Notenbank (Fed) das US-Geschäft des Instituts schon vor einem Jahr als "in schwierigem Zustand" eingestuft hatte.
Ein solcher Tadel sei selten, führe zu einer kurzen Leine der Aufseher und habe mit dazu geführt, dass das Geldhaus sich dazu entschlossen habe, Teile des riskanteren Investmentbankings zurückzufahren, hieß es in dem Bericht. "Die Nachrichten zeigen, dass die Deutsche Bank von den US-Behörden enorm unter Druck gesetzt wird", sagte Branchenanalyst Thomas Hallett vom Investmenthaus Keefe, Bruyette & Woods. "Die Bank hat es versäumt das Geschäft ausreichend zu restrukturieren, um in einem Niedrigzins-Umfeld mit regulatorischen Anforderungen zurechtzukommen."
Auch an den Kreditmärkten spiegelte sich die Verunsicherung der Investoren wider: Die Absicherung eines zehn Millionen Euro schweren Pakets von Anleihen des Geldhauses gegen Zahlungsausfall verteuerte sich zuletzt um 22.000 auf 183.000 Euro. Damit lag sie so hoch wie seit Dezember 2016 nicht mehr.
Hinzu kam am Freitag die Senkung der Bonitätsnote durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P). Die Bewertung der Kreditwürdigkeit des größten deutschen Geldhauses wurde um eine Stufe auf "BBB+" von zuvor "A-" gekappt. Dem Institut drohen nun höhere Finanzierungskosten an den internationalen Kapitalmärkten. "Die Herabstufung war aber bereits erwartet worden, deswegen schlägt das momentan keine allzu hohen Wellen", sagte ein Börsianer.