Der europäische Technologie-Index kletterte draufhin auf den höchsten Stand seit fast 15 Jahren.

Auch an der Wall Street war die Stimmung verhalten. Die Futures des Dow-Jones-Index der Standardwerte ließen einen schwächeren Handelsstart erwarten. Börsianer waren vor allem darüber enttäuscht, dass die Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, keine Hinweise auf eine weitere Zinserhöhung gegeben habe. Auch der Dollar rutschte ab.

DAIMLER WÄCHST LANGSAMER



Mit einem Abschlag von fünf Prozent hielten die Titel der Deutschen Bank die rote Laterne im Dax und im EuroStoxx50. Das größte deutsche Geldhaus fuhr 2016 einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro ein - zwar deutlich weniger als im Jahr zuvor aber mehr als von Fachleuten erwartet. Zudem kämpfte die Bank im vierten Quartal gegen einen Vertrauensverlust bei den Kunden an, die Milliardengelder abzogen. "Die Zahlen waren sehr schlecht", urteilte Bankexperte Philipp Häßler vom Analysehaus Equinet. Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets sagte, das Institut stecke noch mitten in seinem Sanierungsprozess und es stehe nach wie vor die Frage im Raum, ob eine Kapitalerhöhung benötigt werde oder nicht.

Beim Stuttgarter Autobauer Daimler kritisierten Investoren vor allem, dass die Dividende nicht erhöht wurde. Zudem fehlte ihnen insgesamt ein positiverer Ausblick: Momentan sei es schwer abzusehen, wo beim Gewinn noch Wachstumsdynamik herkommen solle, sagte Analyst Arndt Ellinghorst von Evercore ISI. Der Konzern verdiente 2016 mit 14,2 Milliarden Euro zwar drei Prozent mehr, wegen hoher Investitionen in Trends und neue Modelle sprudeln die Gewinne aber nicht mehr so stark wie früher. Die Aktien sackten um drei Prozent ab.

Für Freude bei Anlegern sorgte dagegen der Halbleiterkonzern Infineon mit einem deutlich gestiegenen Quartalsumsatz und einem vielversprechenden Geschäftsausblick. Die Titel waren mit einem Plus von 2,7 Prozent größter Dax-Gewinner.

Nokia übernahmen die Führung im EuroStoxx50 und legten nach einem überraschenden Gewinnanstieg des Netzwerkausrüsters um fünf Prozent zu. Die Finnen profitierten von einem Sparkurs und der Übernahme von Alcatel-Lucent.

KONDOM-HERSTELLER RECKITT BENCKISER GEFRAGT



Größter Gewinner in Europa war die Börse in Italien: Der Mailänder Auswahlindex gewann vor allem Dank kräftiger Zuwächse bei Generali und Ferrari 1,3 Prozent auf 18.988 Zähler. Der italienische Luxusautobauer raste nach starken Quartalszahlen auf ein Rekordhoch von 60,75 Euro, der Versicherungskonzern Generali profitierte von Spekulationen auf eine nahende Übernahme durch Intesa Sanpaolo.

In London löste der Kondom-Hersteller Reckitt Benckiser mit seinen Plänen für eine Fusion mit dem Babynahrungshersteller Mead Johnson Nutrition einen Run auf seine Aktien aus. Mit einem Kursplus von 3,5 Prozent gehörten sie zu den gefragtesten Werten im britischen Auswahlindex "Footsie".

rtr