Zudem gehen 4,5 Millionen Euro, die er Ende 2015 in Deutsche-Börsen-Aktien investierte, an die Staatskasse. Die Deutsche Börse kostete die Insiderhandel-Affäre 10,5 Millionen Euro, wie sie bereits vor Weihnachten mitgeteilt hatte.
Kengeter wurde vorgeworfen, er habe Aktien der Deutschen Börse erworben, um von Kursgewinnen zu profitieren - als er bereits plante, die Londoner Börse LSE zu übernehmen. Dieses Vorhaben war später gescheitert. Kengeter beteuert weiterhin seine Unschuld. Der Ende 2017 zurückgetretene ehemalige Börsen-Chef habe aber das seit Anfang 2016 laufende Verfahren abschließen wollen, sagte sein Sprecher. Nach der Einstellung des Verfahrens gilt er nicht als vorbestraft.
Kengeter hatte im Dezember 2015 im Rahmen eines Vergütungsprogramms für 4,5 Millionen Euro Aktien des Börsenbetreibers gekauft - zwei Monate, bevor die Fusionspläne mit der Londoner Börse LSE öffentlich wurden. Das Investment war die Voraussetzung dafür, dass er so genannte "Co-Performance Shares" für ebenfalls 4,5 Millionen Euro von seinem Arbeitgeber erhielt. Die 4,5 Millionen Euro, die Kengeter aus seinem eigenen Vermögen aufbrachte, um Deutsche-Börsen-Aktien zu kaufen, werden nun zugunsten des Staates eingezogen. Damit würden die erlangten Vermögensvorteile aus dem Insidervergehen bei ihm abgeschöpft, erklärte die Staatsanwaltschaft. Kengeter und das Landgericht Frankfurt hätten dem Deal zugestimmt.
Ursprünglich sollte Kengeter glimpflicher davon kommen. Ein Deal mit der Staatsanwaltschaft Frankfurt, wonach Kengeter selbst 500.000 Euro und die Deutsche Börse 10,5 Millionen Euro zahlen sollten, war im Oktober 2017 nach dem Widerspruch des zuständigen Amtsgerichts Frankfurt gescheitert.
rtr