Um übers Internet Neuigkeiten auszutauschen, gibt es eine Reihe populärer Programme. Eines davon ist Instagram, ein Onlinedienst zum Teilen von Fotos und Videos. Die Nutzer laden ihre Schnappschüsse hoch und hoffen auf möglichst viele Herzchen - denn die bedeuten, dass ein Bild dem Betrachter gefällt. Wer die Aufnahme besonders gelungen findet, hinterlässt vielleicht sogar zusätzlich ein strahlendes Smiley als Kommentar.

So locker wie auf Instagram geht es in der Wirtschaft und der Finanzwelt nicht zu. Doch auch hier konkurrieren Tausende Unternehmen weltweit um die Gunst der Betrachter, sprich: der Investoren. Einige Konzerne finden riesigen Zuspruch, bei anderen hält sich dieser in Grenzen. Oder in der "Währung" von Instagram ausgedrückt: Manche erhalten viele Herzen, andere nur ein paar.

Aus der Beliebtheit der Unternehmen auf dem Aktienmarkt lassen sich Rückschlüsse ziehen. Für Privatanleger besonders aufschlussreich sind die Vor­lieben erfolgreicher Fondsmanager. Sie bevorzugen bestimmte Aktien und lassen andere links liegen. Privatanleger können sich diese Informationen zunutze machen und sich an den Spitzenmanagern orientieren.

€uro am Sonntag hat vier bedeutende Fondskategorien ausgewertet und ermittelt, welche Papiere bei den erfolgreichsten Portfoliolenkern am beliebtesten sind. Untersucht wurden Produkte aus den Segmenten Aktien global, Aktien Europa, Aktien Deutschland und Aktien Schwellenländer.

Um nur die Meinung der besten Manager zu berücksichtigen, hat die Redaktion Portfolios betrachtet, die auf Sicht von fünf Jahren Spitzenleistungen vollbracht haben. Dazu wurden diejenigen Fonds ausgewählt, die die höchste Rendite seit November 2014 erzielt haben. Aus dieser Rangfolge ausgeschlossen wurden Portfolios, die auf Sicht der vergangenen zwölf Monate in ihrer Vergleichsgruppe unterdurchschnittlich abgeschlossen haben. Auf diese Weise blieben Fonds übrig, die langfristig ex­trem erfolgreich sind und gleichzeitig auf kurze Sicht nicht enttäuscht haben.

Absolute Spitze


In den Segmenten globale Aktien, europäische Aktien und Titel aus Schwellenländern gingen jeweils die besten 25 Fonds in die Auswertung ein. In der Gruppe der Deutschland-Aktienfonds, die deutlich kleiner ist als die anderen Kategorien, wurden 15 Spitzenprodukte durchleuchtet. Aus diesen Top-Portfolios hat die Ratingagentur Morningstar für €uro am Sonntag diejenigen Aktien ermittelt, die am häufigsten darin vertreten sind. Für jede der vier Kategorien finden Sie auf den folgenden Seiten die sieben Titel mit dem höchsten Durchschnittsgewicht. Zu den drei beliebtesten Aktien je Anlagesegment hat die Redaktion erfolgreiche Fondsmanager befragt, die diese Aktien zurzeit halten.

Da ausschließlich breit aufgestellte Fonds und keine reinen Nebenwerteprodukte untersucht wurden, finden sich unter den beliebtesten Aktien nur Bluechips. In global ausgerichteten Portfolios ist das Kreditkartenunternehmen Visa der Top-Pick der erfolgreichen Manager. Gute Fonds für Schwellenländeraktien setzen im Durchschnitt am stärksten auf den chinesischen Onlinehändler Alibaba. Top-Produkte für europäische Aktien haben im Mittel den Lebensmittelkonzern Nestlé am höchsten gewichtet, und Deutschland-Fonds bauen besonders auf das Software-­Unternehmen SAP.

Zwei der vier Aktien waren bereits vor einem Jahr die Top-Positionen der erfolgreichsten Fondsmanager. In der Auswertung von €uro am Sonntag im Dezember 2018 errangen Visa und Nestlé schon einmal den 1. Platz in ihrer jeweiligen Kategorie. Beide Aktien haben das Vertrauen, das die Manager in sie gesetzt haben, erfüllt. Der Schweizer Konzern Nestlé legte binnen zwölf Monaten um 24 Prozent zu, das US-Unternehmen Visa sogar um 33 Prozent.

Der Vorjahressieger bei deutschen Aktien, die Versicherung Allianz, musste sich dieses Mal mit Rang 2 in der Beliebtheitsskala begnügen. Dass viele Manager den Titel im Dezember 2018 hoch gewichtet haben, hat sich dennoch ausgezahlt: Der Titel liegt auf Jahressicht 26 Prozent im Plus.

Erweiterte Analyse


2019 neu dabei sind Aktien aus Schwellenländern. Welcher Wert vor einem Jahr in den Top-Fonds am höchsten gewichtet war, ist deshalb nicht bekannt. Alibaba dürfte aber auch schon damals eine große Rolle in den Portfolios gespielt haben. Wer die Aktie im Dezember 2018 erworben hätte, würde sich heute über ein Kursplus von 34 Prozent freuen. Die Manager erfolgreicher Fonds hinterfragen übrigens regelmäßig, ob sie die Aktien in ihrem Portfolio noch gut finden. Falls nicht, gibt es - um in der Sprache der Instagram-User zu bleiben - für das Unternehmen kein Herzchen mehr. Dann fliegt die Aktie ganz unromantisch aus dem Portfolio.

Die in den Tabellen auf den folgenden Seiten vorgestellten 28 Aktien sind auch nach Meinung der Redaktion allesamt kaufenswert. Anleger suchen sich die in ihr Portfolio passenden Kandidaten aus.

Aktien Global:
Visa an der Spitze


Das Kreditkartenunternehmen Visa ist in den erfolgreichsten globalen Aktienfonds am stärksten vertreten. Die Aktie kommt zwar nur auf ein durchschnittliches Gewicht von 2,8 Prozent. Doch angesichts der riesigen Auswahl an Titeln, die Manager internationaler Aktienfonds haben, ist dies ein beachtlicher Wert und reicht bequem für Platz 1. Da­neben gelingt dem Software­giganten Microsoft und dem Online-Einzelhändler Amazon der Sprung aufs Treppchen.

Die Riege der Fonds, deren Portfolios von Morningstar ausgewertet wurden, ist in der Kategorie "Aktien global" besonders exklusiv. Denn die Zahl international anlegender Aktienfonds ist sehr hoch und über- steigt die der anderen Kategorien deutlich. Rund 350 Produkte werden hierzulande an­geboten, die seit mehr als fünf Jahren am Markt sind und sich damit für die Auswahl der besten Fonds qualifiziert haben. Von diesen wurden die 25 stärksten Portfolios bestimmt.

Einer davon ist der Echiquier World Equity Growth, der in den vergangenen fünf Jahren um 84 Prozent zugelegt hat. Die drei beliebtesten Titel erfolgreicher globaler Aktienfonds hat auch er hoch gewichtet: Visa, Microsoft und Amazon zählen zu seinen zehn größten Positionen.

"Jedes dieser Unternehmen besitzt die Schlüsseleigenschaften, die ich für ein Investment suche", sagt David Ross, der den Echiquier World Equity Growth lenkt. "Sie sind Marktführer in ihrer Branche, haben einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil, ihre Gewinne wachsen jedes Jahr in hohem Tempo und die verfügbaren Absatzmärkte werden größer."

Besonders beim Gewinnwachstum fallen die drei Konzerne im positiven Sinn aus der Reihe. Ihre Gewinne legen Jahr für Jahr zweistellig zu. "Für große Unternehmen ist es in der heutigen, langsam wachsenden Welt selten, derart nachhaltige Wachstumsraten zu erreichen", lobt Ross.

Der Fondsmanager sieht die Firmen als Langfristinvestment, deren Ausblick sehr positiv ist. "Sie profitieren alle von einem übergeordneten Megatrend, sei es Internethandel, digitales Bezahlen oder digitale Transformation, der sich durch die gesamte Weltwirtschaft zieht." Diese Megatrends dürften dem Wachstum der drei Unternehmen auf Jahre hinaus Rückenwind geben.

Dreifacher Schwung


Bei Visa lässt sich gar von ­einem Super-Megatrend sprechen, weil die Firma gleich von mehreren Megatrends profitiert. Einer davon ist die Verbreitung des Onlinehandels, der auf digitalen Zahlungsverkehr angewiesen ist. Ein zweiter ist das Wachstum des geregelten Arbeitsmarkts in Schwellenländern, auf dem die Löhne nicht mehr in bar ausgezahlt werden, sondern auf digitalem Weg überwiesen werden. Als Drittes zeigt sich eine generelle Entwicklung in der Wirtschaft, dass der Einsatz von Bargeld aus Gründen der Transparenz und der Bequemlichkeit nach und nach zurückgeht. "Diese Trends haben Visa erlaubt, die Gewinne kontinuierlich im niedrigen zweistelligen Bereich zu steigern - unabhängig vom makro­ökonomischen Umfeld", erklärt Ross.

Die Rolle als Marktführer scheint für Visa kaum gefährdet. Das Unternehmen ist etwa ein Drittel größer als der direkte Konkurrent Mastercard, und das weltweite Netzwerk, das es aufgebaut hat, lässt sich so gut wie unmöglich replizieren. Das schafft eine hohe Markteintrittsbarriere für Wettbewerber. Auch beim Ausbau seiner Geschäftsfelder ist der Konzern vorbildlich. "Visa erhöht fortlaufend den Mehrwert für seine Kunden mithilfe fortgeschrittener Datenanalyse und investiert in neue Einsatzmöglichkeiten wie Zahlungsverkehr zwischen Unternehmen."

Sowohl Microsoft als auch Amazon stechen aufgrund ihrer Dominanz im Bereich Cloud-Computing hervor. "Dank Cloud-Computing können heutzutage Unternehmen jeglicher Größe auf die Rechnerleistung zurückgreifen, die nötig ist, um umfangreiche Datenanalysen durchzuführen und künstliche Intelligenz zu nutzen", so Ross. Zusätzlich profitieren beide Unternehmen von ihrem Abo-Geschäft. Amazon wendet sich mit dem Prime-Programm an treue Kunden, Microsoft vermietet Software, anstatt sie zu verkaufen. Die regelmäßigen Einkünfte durch diese Abonnements sorgen für Stabilität und Berechenbarkeit.

Vergleicht man die Top-Picks erfolgreicher Fondsmanager mit dem bekannten Referenz­index MSCI World, fällt auf, dass zwei sehr prominente Konzerne zurzeit offenbar nicht so gut gelitten sind. Weder Apple noch Facebook finden sich unter den beliebtesten sieben Titeln. Auch auf den Plätzen 8 bis 20 (hier endet die Auswertung von Morningstar) tauchen sie nicht auf. Aus dem Fehlen bestimmter Titel in den Spitzenportfolios lassen sich also ebenfalls Rückschlüsse ziehen.


Aktien Schwellenländer:
Alibaba macht das Rennen


Der chinesische Onlinehändler Alibaba hat in Portfolios erfolgreicher Schwellenländer-Fonds im Mittel das höchste Gewicht. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen der Internetkonzern Tencent, der ebenfalls aus dem Reich der Mitte stammt, und das Halbleiter­unternehmen Taiwan Semiconductor.

Alle drei Aktien sind prominent im Vontobel Fund - mtx Sustainable Emerging Markets Leaders vertreten. An Alibaba gefällt Fondsmanager Roger Merz die große Vielfalt an Kunden und Händlern, die die dynamische Plattform des Onlinehändlers nutzen. Besonders attraktiv findet er das Geschäft mit den privaten Verbrauchern: "Das chinesische Einzelhandelsgeschäft ist ein wichtiger Aspekt unseres Investment Case, da es den Großteil der Einnahmen des Unternehmens ausmacht." Dass der Konzern viel Geld in die Expansion gesteckt hat, zahlt sich seiner Ansicht nach nun aus. "In der Vergangenheit haben hohe Investitionen zwar die Margen sinken lassen, beginnen nun aber dazu beizutragen, die Umsatzstärke des Unternehmens zu steigern", sagt Merz. Er rechnet in Zukunft wieder mit höheren Margen und einer höheren Rendite auf das investierte Kapital.

Auch von Tencent, der zweithäufigsten Aktie in guten Schwellenländerfonds, ist Merz überzeugt. "Der Gegenwind, der dem Unternehmen aufgrund makroökonomischer Umstände zu schaffen machte, wird zunehmend dank starker Performance in den Bereichen Medien- und Social-Media-Werbung mit Unterstützung durch Miniprogramme und Zahlungsdienste ausgeglichen", sagt er. Außerdem habe der Bereich Spiele wieder angezogen, und die daraus generierten Einnahmen könnten in Zukunft mit der Integration des Spieleentwicklers Supercell positiv überraschen.

Ebenfalls eine gute Prognose stellt der Fondsmanager dem Chiphersteller Taiwan Semiconductor aus. Die starke Nachfrage nach hochmodernen Mikrochips beschleunige das Umsatzwachstum. Das Management der taiwanesischen Firma gehe von einer steigenden Nachfrage nach High-End-Smartphones und High-Performance-Computing aus und sei zuversichtlich, dass die Verbreitung des neuen Mobilfunkstandards 5G samt passenden Smartphone-Modellen schneller als gedacht erfolgen wird. "Wir erwarten eine stärkere Kapazitätsauslastung und Profitabilität bei gleichzeitig attraktiver Bewertung", urteilt Merz über den Titel.


Aktien Europa:
Großer Appetit auf Nestlé


Der Lebensmittelgigant Nestlé ist Top-Pick der Manager von Europa-­Aktienfonds. Mit einem durchschnittlichen Gewicht von 2,2 Prozent ist der Abstand zu den übrigen beliebten europäischen Aktien aber relativ gering. Die Aktien von SAP und ASML besetzen die Plätze 2 und 3. Alle drei Werte hält der JP Morgan Funds - Europe Strategic Growth Fund. Im Einklang mit den Ergebnissen der Morning­star-Auswertung ist Nestlé dort zurzeit am höchsten gewichtet und kommt auf einen Anteil von sieben Prozent.

Die Aktie hat ein herausragendes Jahr hinter sich und stieg von Allzeithoch zu Allzeithoch. "Der Konzern befindet sich weiterhin in einer Phase der Neuausrichtung", sagt Fondsmanager Michael Barakos. Nestlé-Chef Mark Schneider, der die Firma seit knapp drei Jahren führt, hat mit Milliardendeals das Unternehmensportfolio nach und nach bereinigt, um mehr Wachstum und höhere Margen zu erzielen. Weil das bislang gut funktioniert, legt der Aktienkurs zu.

Zweiter Pluspunkt des Unternehmens: Seit Jahren zahlt es eine ansehnliche, meist steigende Dividende. Zusammen mit der soliden Bilanz und dem relativ konjunkturunempfind­lichen Geschäftsmodell macht das die Aktie zu einem beliebten defensiven Wert mit ordentlichem Wachstum.

Von Europa-Fondsmanagern ebenfalls hoch gewichtet ist SAP. Der deutsche Software­anbieter punktet vor allem mit seinem Cloud-Geschäft, das als größter Wachstumstreiber gilt. Die Prominenz des Titels zeigt sich auch bei den Top-Fonds für deutsche Aktien (siehe unten).

Auf Position 3 steht der niederländische Halbleiterkonzern ASML. Dessen Aktie hat binnen zwölf Monaten um beachtliche 78 Prozent zugelegt. ASML fertigt Maschinen, mit denen die Kunden Microchips herstellen können, liefert also die Grundlagen für die fortschreitende ­Digitalisierung. "Der Markt für Chipproduktion ist oligopolistisch, es gibt nur wenige Konkurrenten weltweit", sagt Barakos. Das verspricht beste Aussichten für den Konzern, wenngleich die Aktie nicht gerade günstig bewertet ist.

Letzteres spielt für Barakos bei der Titelauswahl aber keine Rolle. Für seinen JPM Europe Strategic Growth Fund sucht er qualitativ hochwertige Firmen, die mit positiven Wachstumsüberraschungen aufwarten können. Die Bewertung der ­Aktien hingegen hat für die Zusammenstellung des Portfolios keine Bedeutung. Anleger erhalten damit einen stilreinen Fonds für Wachstumstitel, der zudem mit einer breiten Streuung punkten kann.

In der Kategorie "Aktien Europa" findet sich übrigens auch der Titel, den man am ehesten als Geheimtipp bezeichnen kann. Zwar ist der schwedische Sicherheitsspezialist Assa Abloy mit einem Börsenwert von 22 Milliarden Euro kein Winzling. Doch dass ein Unternehmen, das in der Rangliste der größten europäischen Konzerne auf Rang 100 steht, zu den sieben beliebtesten Aktien der Top-Manager zählt, zeugt von einem besonderen Zuspruch der Profis.


Aktien Deutschland:
Platz 1 für SAP


Dass der Softwareanbieter SAP die Herzen erfolgreicher Fondsmanager höher schlagen lässt, verwundert nicht. Um 36 Prozent hat die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten zugelegt und steht aktuell nahe an ihrem Allzeithoch von knapp 125 Euro, das sie im Juli erreicht hatte. Mit einem durchschnittlichen Anteil von 7,2 Prozent liegt sie in den guten Deutschland-Fonds beinahe unangefochten auf Position 1.

"SAP nimmt am deutschen Aktienmarkt eine Sonderstellung als mit Abstand größter IT-Konzern ein", sagt Christian Funke, Manager des S4A Pure Equity Germany. Neun Prozent des Fondsvermögens hat er momentan in den Wert investiert. Diese besondere Rolle macht SAP auch in puncto Diversifikation für einen Deutschland- Fonds attraktiv. "Weil es keinen vergleichbaren Titel im Markt gibt, ergänzt er wegen seiner geringen Korrelation mit anderen Aktien das Portfolio sehr gut", erklärt Funke.

Dass SAP als aussichtsreicher Titel gilt, liegt vor allem an dem Geschäft mit der Vermietung von Software über das Internet (Cloud-Dienste). Der Bereich gilt als der größte Wachstumstreiber für den Konzern. Gleichzeitig sorgt die Stetigkeit der Einnahmen für Stabilität. SAP hat sich damit zu einer Art Versorger des digitalen Zeitalters entwickelt. Einziger Wermutstropfen der Aktie des Walldorfer Konzerns: Sie ist mittlerweile ­relativ hoch bewertet.

Etwas weniger häufig in Deutschland-Fonds vertreten, aber dennoch mit hohen Zustimmungswerten präsentiert sich die Allianz. Auch der Versicherungskonzern hat im laufenden Jahr neue Allzeithochs gesehen und überzeugt seit Jahren mit hohen und beständigen Ausschüttungen. Trotz dieser Verlässlichkeit ist die Aktie preiswert: Ihr Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020 liegt gerade einmal leicht über zehn.

Schärferes Profil


Siemens nimmt in Sachen Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 eine Stellung zwischen SAP und Allianz ein. Der Industriekonzern ist ein Tausendsassa und in vielen Gebieten aktiv.

Um sein Profil zu schärfen, soll die Energiesparte im kommenden Jahr ausgegliedert werden. Als Kerngeschäftszweige verbleiben dann die Industrieautomatisierung, die Gebäude- und Infrastrukturtechnik sowie die Bahntechnik. Dass Siemens verlässlich Dividenden zahlt und die Dividendenrendite über dem DAX-Durchschnitt liegt, macht die Aktie zusätzlich inter­essant.

Dass die drei Aktien im Portfolio des S4A Pure Equity Germany derzeit so stark vertreten sind, hat auch saisonale Gründe. "Die Kapitalmarktforschung hat herausgefunden, dass Standardwerte in den letzten drei bis vier Monaten eines Jahres besonders gut laufen", sagt Funke. Deshalb hält sein Fonds in dieser Zeit viele Bluechips. Der Manager lenkt das Portfolio rein quantitativ nach wissenschaftlichen Erkenntnissen. Entscheidende Parameter bei der Titelauswahl sind diverse Kennzahlen zum Risiko und zur Bewertung einer Aktie.