Als Felix und Gero Gode den Aktienmarkt entdecken, sind sie jung, und der Einstieg gestaltet sich mitunter mühsam. Internet gibt es noch nicht, Kursstände erfahren sie nur mit erheblicher Zeitverzögerung via Teletext. Welche Titel gefragt sind und welche sie besser nicht anfassen, dafür entwickeln die beiden dennoch ein starkes Gespür, sodass Familienmitglieder und Freunde ihnen schon bald Mittel zum Investieren anvertrauen.
Sie werden nicht enttäuscht. Das Geld stecken die Brüder in Nebenwerte aus dem deutschsprachigen Raum. Ihre Gewinne sprechen sich herum. Im Jahr 2006 gründen sie den Alpha-Star-Aktienclub und verantworten zwei Millionen Euro. Acht Jahre später wird die Anlagestrategie des Aktienclubs in einen Fondsmantel gehüllt. Heute zählt der 26 Millionen Euro schwere DWB - Alpha Star Aktienfonds zu den besten Nebenwerteprodukten. BÖRSE ONLINE beurteilt die Leistung mit Fonds- Note 1. "Der DAX legte seit dem Jahr 2006 im Schnitt pro Jahr sieben Prozent zu, unser Portfolio gewann pro Jahr 14,5 Prozent", sagt Felix Gode.
Der Fondsberater ist sich sicher, dass es beim hohen Renditeabstand bleiben wird. "Große Unternehmen erzielen Wachstumsraten von um die vier Prozent, kleine Unternehmen schaffen aufgrund ihrer meist spezialisierten Positionierung, etwa im IT-Bereich, deutlich mehr", erklärt Gode. Mittel- und langfristig münde die stärkere operative Performance dann auch in eine bessere Kursentwicklung.

30 aus 300



Höhere Wachstumsraten sind nicht der einzige Vorteil, den Nebenwerte gegenüber DAX-Titeln aufweisen. "Viele deutsche mittelständische Unternehmen sind familiengeführt, die Manager und Gründer sind zu einem großen Teil in ihren Unternehmen selbst investiert", so Gode. Diese handelten im Vergleich zu Large-Cap-Managern meist weniger vergütungs- oder wachstumsgetrieben, sondern wollten ihr Unternehmen nachhaltig voranbringen. Zudem besteht das für den Fonds infrage kommende Anlageuniversum aus rund 300 Unternehmen. "Im Vergleich zum deutschen Leitindex gibt es also weit größere Möglichkeiten, vielversprechende Titel zu ermitteln", erläutert Gode.
Ins Portfolio des DWB - Alpha Star Aktienfonds schaffen es letztlich nur maximal 30 Titel. Die Analyse ist intensiv und begründet den Erfolg des Fonds. Gode will insbesondere Fehler vermeiden und Fallstricke früh erkennen. Die Auswahlkriterien sind streng. Die Unternehmen müssen unter anderem nachhaltige Gewinne und einen angemessenen Cashflow erzielen sowie über eine hohe Eigenkapitalquote verfügen. Gode achtet auch darauf, das die infrage kommenden Aktien unter ihrem fairen Wert notieren. Eine feste Größe gibt es zwar nicht, Gode will jedoch pro Titel eine dreistellige Rendite erzielen. Das aber kann dauern. "Als Value-Investor muss man Geduld haben."
Zu den Fondsfavoriten zählt gegenwärtig Eckert & Ziegler. "Das Medizintechnikunternehmen stellt Radioisotope zur Krebsbekämpfung her und profitiert derzeit vom Nachfrageboom großer Pharmaunternehmen wie Novartis", begründet Gode das Engagement. Auch der österreichische Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen Rosenbauer sowie das Techunternehmen LS Telcom sind für den Fondsberater nachhaltig interessant.
Zu den von ihm ausgewählten Unternehmen hält Gode stets engen Kontakt. "Die Stimmung im Mittelstand ist gut", so seine Beobachtung. Die Auftragsbücher sind voll. "Trotz sich eintrübender Konjunkturausblicke werden die Erträge in diesem Jahr weiter steigen."