Der digitale Euro lässt weiter auf sich warten. Doch wenn er kommt, dann wird er zur Gefahr für die Aktien von Apple, Alphabet, Visa, Mastercard, PayPal und Co. Und zwar aus diesem kuriosen Grund.
Denn im Interview mit BÖRSE ONLINE verrät der Krypto-Professor Philipp Sandner, Leiter des Blockchain Center an der Frankfurt School of Finance and Management, dass der digitale Euro weniger eine Konkurrenz für Bargeld oder Banken ist, als eher ein System für alternative Kreditkarten-Zahlungen. Dazu sagt Philipp Sandner: " Und während diesen ganzen Jahren bis 2028 werden die Kreditkarten Anbieter, Mastercard, Visa, aber auch Paypal, Apple Pay, Google Pay, die werden ja nicht schlafen. Sondern die entwickeln ihre Lösungen natürlich auch weiter. Und dann kommt man natürlich auch zum Ergebnis, wenn diese Lösungen alle besser werden und die EZB bringt ihren digitalen Euro 2028 auf den Markt, ist der dann ebenfalls so gut wie eine Kreditkarte? Oder besser oder schlechter?"
Ist der digitale Euro eine Bedrohung für Kreditkarten-Aktien?
Tatsächlich wäre der digitale Euro, der frühestens 2026 kommen soll, eine Konkurrenz für Kreditkarten-Aktien. Ob sich Visa, Mastercard und Co davon jetzt aber einschüchtern lassen, ist eine andere Frage. Erstens agieren diese Konzerne global. Klar, andere Länder arbeiten auch an digitalen Währungen, aber jedes Land kann diese Währung ja so gestalten, wie es will. Es muss keine digitale Währung sein, mit der man Kreditkarten-Unternehmen Konkurrenz macht. Zudem haben Visa und Mastercard bereits viele Kunden und haben diese an sich gebunden. Damit diese im Fall der Fälle überhaupt zum potenziellen digitalen Euro wechseln, müssten die Anreize sehr groß sein.
Während der digitale Euro aber durchaus ein gewisses Risiko für die Aktien von Visa und Mastercard darstellt, so dürften Alphabet und Apple doch eher müde darüber schmunzeln. Für diese Konzerne macht das digitale Bezahlen ja nur einen kleinen Teil des Geschäftes aus. Hier droht keine Gefahr.
Etwas schlechter sieht das bei PayPal aus. Denn PayPal schafft es weiterhin nicht, eine gewisse Kundenbindung aufzubauen und damit auch wirklich nachhaltig Geld zu verdienen. Insofern könnte der digitale Euro hier tatsächlich für Konkurrenz sorgen.
Was Professor Sander überdies zu den Gefahren des digitalen Euros verrät, was er zum Bitcoin-ETF und zum Ethereum-ETF sagt und wie einflussreich Blackrock bei Kryptowährungen werden könnte, das erfahren Sie jetzt hier: Krypto-Professor verrät: "Darum würde ich keine Altcoins kaufen, sondern nur Bitcoin und Ethereum"
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Visa Inc..
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