Unterschiedlicher könnte die Entwicklung bei den Aktien von Bayer und Siemens nicht sein. Doch auf welche deutsche Aktie sollten Anleger jetzt setzen? Wo ist die Dividenden-Chance und wo die Crash-Gefahr am größten?

In den vergangenen dreieinhalb Jahren büßte die Bayer-Aktie 59 Prozent an Wert ein, während die Siemens-Aktie um 45 Prozent steigen konnte. Dieses erste Duell der Industrie-Giganten kann Siemens also ganz eindeutig für sich entscheiden. Doch ein Blick in die Vergangenheit zeigt uns nicht die Zukunft. Was ist ab jetzt also für Anleger möglich?

Siemens-Aktie mit Problemen: Jetzt verkaufen und umschichten?

Denn trotz der guten Performance der Siemens-Aktie gibt es hier in den vergangenen Monaten Probleme. Seit Jahresbeginn resultiert sogar ein leichter Verlust. Im Chart unten erkennen Anleger, dass die Siemens-Aktie in einem Seitwärtstrend gefangen ist. Zunächst ist das nicht schlimm, doch die untere Begrenzung sollte besser nicht unterschritten werden. In Kombination mit der 200-Tage-Linie (grün) bildet diese Linie eine starke Unterstützung. 

Spannend wird es nun bei der Bewertung: Denn Siemens weist für 2025 ein KGV von 15,5 und eine Dividendenrendite von 3,02 Prozent auf. Das sind beides solide bis gute Werte. Der Gewinn je Aktie soll sogar von 10,47 Euro in 2024 auf 11,32 in 2025 und dann auf 12,54 in 2026 wachsen. Und Steigerung von rund 20 Prozent in den nächsten zwei Jahren.

Auch deswegen zeigen sich die Analysten weiter positiv gestimmt. Bernstein Research setzt das Kursziel auf 222 Euro und gibt der Siemens-Aktie das Rating "Outperform". Auch die Deutsche Bank rät zum Kauf mit einem Kursziel von 200 Euro. Laut der Deutschen Bank würden Anleger aktuell das China-Risiko überschätzen und übertrieben handeln. Die Kursschwäche der Siemens-Aktie sollte zum Kauf genutzt werden. 

Schön und gut. Aber wäre Bayer jetzt nicht vielleicht das bessere Investment?

Übrigens: Finden Sie jetzt im BÖRSE ONLINE Kreditkarten-Vergleich heraus, welche Kreditkarte sich für Sie für den Sommer-Urlaub lohnt.

Siemens (WKN: 723610)

Crash oder Dividenden-Perle: Jetzt die Bayer-Aktie kaufen?

Zum Kursverlauf der Bayer-Aktie muss man hingegen sagen, dass der Abwärtstrend seit 2016 intakt ist. Und das ist für Anleger schon hart. Durch die Kürzung der Dividende erhalten Anleger aktuell auch nur etwas mehr als 1 Prozent Dividendenrendite. Erst für 2026 sind von den Analysten wieder über 4 Prozent Dividendenrendite angepeilt. Ist das also die Chance, eine zukünftige Dividenden-Perle jetzt günstig zu kaufen? 

Klar kann es bei der Bayer-Aktie einen Turnaround geben. Das Papier ist mit einem KGV von 4,9 für 2025 gut bewertet. Im Chart zeichnet sich eine Bodenbildung ab und sollte das Papier die 50-Tage-Linie und die 200-Tage-Linie irgendwann nach oben durchbrechen, so könnte es eine Erholungsrallye geben. Doch das alles steht auf wackeligen Füßen. 

Der Gewinn je Aktie soll auch lediglich von 5,13 in 2024 über 5,50 Euro auf 5,68 Euro in 2026 steigen. Dies sind ebenfalls nur rund 20 Prozent so wie bei Siemens. Warum sollte man sich bei Bayer dann das Risiko ins Depot laden? Die großen Analystenhäuser wie Goldman Sachs, JP Morgan oder auch die UBS raten aktuell alle zum Halten mit Kurszielen zwischen 31 und 34 Euro. Dies wäre zwar etwas Potenzial, doch das Risiko bleibt groß. 

Aktuell muss man sagen: Wer Risiken scheut, der sollte nicht auf die Bayer-Aktie setzen sondern lieber auf die Siemens-Aktie. Wer allerdings einen eventuellen Turnaround-Trade mitmachen möchte, der könnte jetzt mit neu zu investierendem Geld zwei Drittel auf Siemens setzen und ein Drittel auf Bayer. 

Und lesen Sie auch: Aktien-Millionär verrät: Egal, was die Fed macht, diese Aktien kaufe ich jetzt

oder: Überraschender Turnaround winkt: Sollten Anleger Aktien von Allianz und BASF jetzt kaufen?

Bayer (WKN: BAY001)

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.