Dürr profitiere derzeit von seiner weltweiten Präsenz, sagte Firmenchef Ralf Dieter. Im ersten Halbjahr sorgte eine hohe Nachfrage in Nordamerika und Europa für einen Auftragsschub um 10,8 Prozent auf fast zwei Milliarden Euro. Im Juni hatte Dürr von einem US-Autobauer einen der größten Aufträge seiner Firmengeschichte über den Bau eines Endmontagewerks eingefahren. Auf dem wichtigen chinesischen Markt gingen die Bestellungen dagegen zurück. Die Autoindustrie in China habe eine Atempause eingelegt. Es kündigten sich aber neue Investitionsprojekte an. "Daher erwarten wir in China ein stärkeres zweites Halbjahr", sagte Dieter.
Dabei steigerte Dürr auch im zweiten Quartal seine Profitabilität. Bei wegen des stärkeren Euros etwas weniger Umsatz verdienten die Schwaben deutlich mehr. Mit 881,7 Millionen Euro gingen die Erlöse im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 4,6 Prozent zurück. Der Gewinn legte dagegen um 7,3 Prozent auf 39,2 Millionen Euro zu. Hinter dem Gewinnplus stecken gesunkene Belastungen im Zusammenhang mit der 2014 erfolgten Übernahme des Holzmaschinenbauers Homag sowie Erlöse aus einem Immobilienverkauf in den USA.
Trotz des Auftragsschubs behielt Konzernchef Dieter die Umsatz- und Ertragsprognosen für 2016 bei. Demnach will der Maschinenbauer weiter einen Umsatz zwischen 3,4 und 3,6 Milliarden Euro erzielen und damit etwas weniger als im Vorjahr. Das operative Ergebnis soll das Rekordniveau des vergangenen Jahres (rund 270 Millionen Euro) aber "sicher" erreichen.