Die Lufthansa werde dadurch pro Jahr einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag sparen, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen zu Reuters. Als nächstes sind weitere Gespräche über eine mittel- und langfristige Partnerschaft zwischen den Unternehmen geplant.
Die werden schwierig, da die Lufthansa von den Erlösen, die Fraport mit den Flughafen-Restaurants und Läden erzielt, einen Teil abhaben will. Aus Sicht der Airline wäre eine solcher Schritt fair, da zwei von drei Passagieren mit der Lufthansa zu Deutschlands größtem Flughafen fliegen. Vorbild ist das zweite Lufthansa-Drehkreuz München, wo die Fluglinie 40 Prozent der Anteile an einem Terminal hält und dementsprechend an den Umsätzen beteiligt ist. Fraport sperrt sich allerdings gegen die Idee.
Mit der jetzt besiegelten Einigung auf Kostensenkungen in Frankfurt legen die Lufthansa und Fraport einen acht Monaten alten Clinch bei. Grund waren die neuen Flughafengebühren in Frankfurt. Fraport lockte wegen rückläufiger Passagierzahlen nämlich erstmals den Billigflieger Ryanair an den Flughafen. Aus Sicht der Lufthansa torpedierte der Betreiber mit dem Schritt die jahrzehntelange Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen. Zudem fürchtet die Lufthansa-Spitze die neue Konkurrenz durch Ryanair auf einigen wichtigen Strecken. Um den Iren Paroli zu bieten, erwägt Lufthansa-Chef Carsten Spohr für 2018 den Start der hauseigenen Günstig-Airline Eurowings am Rhein-Main-Flughafen. Der würde in den ersten drei Jahren nun die gleiche Anschubfinanzierung bekommen wie Ryanair - Fraport hat die Rabatte nämlich verlängert.