"Das Geschäft mit Energienetzen und Kundenlösungen zeigt in der Covid-19-Pandemie seine Stärke", teilte der Konzern am Mittwoch bei der Vorlage seiner Quartalszahlen mit und bestätigte die im August gesenkte Prognose. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) schrumpfte in den ersten neun Monaten um rund 300 Millionen Euro auf 2,7 Milliarden Euro. Der bereinigte Überschuss sank auf 1,1 Milliarden Euro nach zuvor 1,3 Milliarden.
Die Märkte würden sich schneller erholen als erwartet, erklärte der Konzern. "Die Folgen der Pandemie konnten und können wir durch rechtzeitige und vorausschauende Maßnahmen begrenzen", betonte Finanzchef Marc Spieker. Daher fielen die nachhaltigen Auswirkungen moderat aus. Das Netzgeschäft fuhr in den ersten neun Monaten einen operativen Gewinn von 2,3 Milliarden Euro ein - neun Prozent weniger als nach dem Pro-Forma-Ergebnis im Vorjahreszeitraum. Das Geschäft mit Kundenlösungen schloss mit 378 Millionen Euro zehn Prozent unter Vorjahr ab. "Hier konnten deutliche operative Verbesserungen, vor allem in Großbritannien, die Effekte des wärmsten Jahresbeginns seit Beginn der Wetteraufzeichnung und der Pandemie nicht vollständig kompensieren", hieß es.
INNOGY-TRANSAKTION SOLL HOHE SYNERGIEEFFEKTE BRINGEN
Die Innogy-Transaktion sei abgeschlossen und es bleibe bei den erwarteten Synergieeffekten von 740 Millionen Euro ab 2022 und 780 Millionen Euro ab 2024, kündigte E.ON an. E.ON hatte mit RWE die RWE-Tochter Innogy zerschlagen. E.ON übernahm Vertriebs- und Netzgeschäft von Innogy. RWE bekam das Ökostromgeschäft seiner Tochter und das von E.ON. E.ON geht für das Geschäftsjahr 2020 von einem bereinigten Ebit in der Bandbreite von 3,6 bis 3,8 Milliarden Euro und einem bereinigten Konzernüberschuss von 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro aus.
Der Energiekonzern E.ON kann sich nach dem Abschluss der Übernahme des Konkurrenten Innogy grundsätzlich weitere Zukäufe vorstellen. Voraussetzung sei aber, dass sich dadurch Synergien und Werte schaffen ließen, sagte Finanzchef Marc Spieker am Mittwoch auf einer Telefonkonferenz mit Journalisten. "In der Energiewirtschaft hat sich gezeigt, dass Marktsynergien grenzüberschreitend überschaubar sind." Daher sei eine gewisse geographische Nähe wichtig. Auf die Frage, ob E.ON seine Beteiligung an dem Berliner Versorger Gasag veräußern könnte, entgegnete der Manager, dass E.ON mit der Stadt Berlin, was die Energiewirtschaft angehe, ganz zufrieden sei.
rtr