Der erneute Anstieg des Ölpreises hat die Börsen in Fernost beflügelt. Die Aussicht auf eine Deckelung der Ölproduktion großer Förderländer ermutigte die Anleger am Donnerstag und schürte die Hoffnung auf eine weitere Erholung der Kurse. Grund war unter anderem die Erklärung des Iran, Pläne zur Stabilisierung des Ölpreises zu unterstützen. Auch positive Vorgaben von der Wall Street sorgten für gute Stimmung am Markt.
An der Tokioter Börse schloss der Leitindex Nikkei trotz eines Einbruchs der japanischen Exporte 2,3 Prozent im Plus bei 16.196 Punkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans stieg um 1,7 Prozent. Auch in Hongkong, Seoul und Sydney ging es kräftig nach oben. Von den führenden Handelsplätzen gab lediglich die chinesische Leitbörse in Shanghai leicht nach. Hier drückten Gewinnmitnahmen auf die Kurse.
Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich im asiatischen Handel zeitweise um bis zu knapp zwei Prozent auf 35,17 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl WTI kostete mit 31,72 Dollar in der Spitze sogar 3,5 Prozent mehr. Allerdings bröckelten die Preise dann wieder etwas ab. Analysten blieben skeptisch, ob sich die großen Förderländer tatsächlich auf ein Einfrieren der Produktion einigen können. Denn als Voraussetzung gilt, dass alle großen Förderer zustimmen. Der Iran erklärte, er unterstütze die Bemühungen. Allerdings kündigte die Regierung keine konkreten Maßnahmen an. Das Land darf erst seit Januar nach dem Ende der Atomstreit-Sanktionen wieder im großen Stil Öl ausführen.
Für Zuversicht an Asiens Börsen sorgte auch, dass die US-Unternehmen ihre Produktion zu Jahresbeginn mehr als doppelt so kräftig hochfuhren wie erwartet, wie aus Daten vom Mittwoch hervorging. "Es gibt keine Zweifel daran, dass die USA eine kräftige Erholung erlebt haben", sagte Stefan Worrall von der Credit Suisse. Die schwachen Exportdaten in Japan seien durch den Ausverkauf zu Jahresbeginn bereits eingepreist gewesen. Die Ausfuhren brachen im Januar so stark ein wie zuletzt in der Finanzkrise 2009. Die schwächere Nachfrage aus China und anderen wichtigen Absatzmärkten habe zu einem Rückgang der Exporte auf Jahressicht um 12,9 Prozent geführt.
Bei den Einzelwerten standen Nintendo und Takata im Mittelpunkt. Die Papiere des Videospiele-Anbieters gewannen rund sechs Prozent. Interessenten können sich nun vorab für die erste Smartphone-App des Unternehmens, Miitomo, registrieren. Die Aktien des Airbag-Hersteller Takata verteuerten sich um fast sieben Prozent. Die wegen Massen-Rückrufen in der Kritik stehende Firma erwägt, ihre Produktion in Europa zu straffen und Stellen zu streichen.
Reuters