An den europäischen Aktienmärkten gibt in dieser Woche die Europäische Zentralbank (EZB) die Marschrichtung vor. Anleger setzen fest darauf, dass die Währungshüter ihren geldpolitischen Kurs am Donnerstag noch einmal deutlich lockern und den Kauf von Staatsanleihen (QE) beschließen werden. Die Aussicht auf weitere Geldspritzen hievte den Dax am Montag auf ein Rekordhoch von 10.253,62 Zählern. Er kletterte in der Spitze um 0,8 Prozent. Der EuroStoxx50 markierte mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 3219 Punkte den höchsten Stand seit sechs Wochen.

"Anleger fragen sich jetzt nicht mehr, ob QE kommt, sondern wie die Details des Programms aussehen werden", schrieb BNP Paribas Analyst Luigi Speranza in einem Kommentar. Geklärt werden muss zum Beispiel, ob die EZB im Falle von QE alle Staatsanleihen kauft oder ob auch die Zentralbanken der Länder auf eigenes Risiko Titel erwerben. Noch unklar ist zudem, welche Bonität die Papiere haben dürften und wie groß das Volumen der Anleihenkäufe ausfallen könnte.

Auf Seite 2: EZB WILL LAHMENDE KONJUNKTUR ANKURBELN



EZB WILL LAHMENDE KONJUNKTUR ANKURBELN

Ziel der EZB ist es, mit weiteren Geldspritzen die derzeit lahmende Konjunktur in der Euro-Zone anzukurbeln und eine Deflation abzuwenden. Sollten die Notenbanker die hohen Erwartungen des Marktes erfüllen, dürfte es für den Dax weiter nach oben gehen. Allein in den vergangenen fünf Handelstagen hat er 5,4 Prozent an Wert gewonnen. Bei einer Enttäuschung drohen dagegen empfindliche Rücksetzer. Der Euro, der zuletzt deutlich unter der Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik gelitten hatte, dürfte dann dagegen zur Erholung ansetzen. Zu Wochenbeginn notierte er knapp unter der Marke von 1,16 Dollar. Am Freitag war er auf ein Elf-Jahres-Tief von 1,1459 Dollar gefallen.

Auf Seite 3: ADIDAS GEHEN AUF ERHOLUNGSKURS



ADIDAS GEHEN AUF ERHOLUNGSKURS

Größter Gewinner im Dax waren die Aktien von Adidas mit einem Plus von 2,7 Prozent. Händlern zufolge haben die Aktien des Sportartikelherstellers, die 2014 fast 38 Prozent gefallen sind, noch Nachholpotenzial. Laut Equinet-Analyst Ingbert Faust bleibt das Russland-Geschäft zwar ein Risikofaktor für die Franken. Gleichzeitig sollte das Unternehmen jedoch unter anderem von seinen jüngsten Restrukturierungsmaßnahmen profitieren. Er bekräftigte seine Kaufempfehlung für die Titel.

Auf der Verliererseite standen ThyssenKrupp und Bayer, die sich um 0,7 und 0,5 Prozent verbilligten. Den Aktien machten Gewinnmitnahmen zu schaffen, nachdem sie am Freitag jeweils fast drei Prozent zugelegt hatten.

Reuters