Britta Weidenbach studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Konstanz und kam im Jahr 1999 zu DWS Investments, heute Deutsche Asset & Wealth Management (Deutsche AWM). Seit zwei Jahren leitet sie das Team für europäische Large-Cap-Aktien und verantwortet in dieser Funktion sieben Milliarden Euro Anlagevermögen. Seit Oktober 2006 managt Weidenbach den Deutsche Invest I Top Euroland Fund (bislang DWS Top Euroland) und seit April 2007 den DWS Top Europe.
Anlagestrategie
"Wir suchen Unternehmen, die das Potenzial haben, überdurchschnittlich zu wachsen", sagt Weidenbach. "Zudem sollten sie im Vergleich zu den Erwartungen positiv überraschen können."
Portfolio
Vor zwei Jahren hielt Weidenbach Titel wie Inditex, LVMH und Nestlé in ihren Top Ten. "In der Eurokrise haben wir Unternehmen mit strukturellem Wachstum bevorzugt", sagt sie. Nachdem EZB-Chef Mario Draghi im Juli 2012 ankündigte, er werde alles tun, um den Euro zu retten, hat Weidenbach jedoch Titel mit mehr Gewinnmomentum beigemischt. In ihren Top Ten hält sie derzeit Werte wie ABInbev, Allianz, Banco Santander, Daimler, Intesa San Paolo und Siemens. "Heute ist das Portfolio ausbalancierter zwischen strukturellem Wachstum und Gewinnmomentum", sagt sie. Finanzwerte hat Weidenbach mit rund 32 Prozent aktuell am stärksten gewichtet. Einige Banken hätten sich vom Sorgenkind zum Musterknaben gewandelt und seien mit starker Bilanz und hohem Gewinnwachstum gut aufgestellt, begründet sie. "Unter den Finanzwerten halten wir aber nicht nur Banken, sondern auch Immobilien- und Versicherungsunternehmen", fügt sie an.
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Rendite-Risiko-Profil
In der Kategorie Aktienfonds Europa ohne Großbritannien bewertet €uro fondsxpress den Deutsche Invest Top Euroland mit FondsNote 2. Das spricht für das gute Rendite-Risiko-Profil des Fonds seit September 2010. In den vergangenen zwölf Monaten fiel der Fonds jedoch hinter den Euro-Stoxx-50- und den MSCI-EMU-Index zurück. "Der Markt ist momentan getrieben von Dividendenwerten, die für unsere Strategie schwierig abzubilden sind", begründet Weidenbach. Seit der Übernahme des Deutsche Invest Top Euroland im Oktober 2006 hat sie den Euro-Stoxx-50- und den MSCI-EMU-Index aber deutlich übertroffen.
Vergleichbare Fonds
Weniger der Allianz Wachstum Euroland, bei dem Thorsten Winkelmann ausschließlich in Quality-Growth-Aktien investiert. Eher schon der Petercam Equities Euroland, bei dem Didier Van De Veire ebenso wie Britta Weidenbach zyklische Ideen zum Growth-Portfolio beimischt.
Markteinschätzung
"Europäische Aktien bieten Aufholpotenzial bei den Gewinnen und sind gemessen am Shiller-KGV günstiger bewertet als US-Aktien", sagt Weidenbach. Während US-Indizes Höchststände erreicht hätten, würden europäische Indizes noch deutlich unter ihrem Kurshoch vom Sommer 2007 notieren. "Zudem können Anleger mit global aufgestellten Unternehmen aus Europa vom weltweiten Wirtschaftswachstum profitieren", erklärt Weidenbach.
Fazit
Britta Weidenbach investiert in strukturell wachsende Unternehmen und mischt Aktien mit mehr Gewinnmomentum bei. Langfristig hat sich dies ausgezahlt. rf
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