Dabei konnte der Autobauer Daimler die Erwartungen der Analysten mit seinem Quartalsbericht übertreffen, ebenso wie der Chemiekonzern Lanxess. "Aber ein paar gute Zahlen reichen nicht, dafür ist zu viel Positives am Markt bereits eingepreist worden", erläuterte ein Börsianer.
Auch die breite Zustimmung zu weiteren Reformen im griechischen Parlament brachte die Börsen nicht in Schwung. "Athen hat geliefert und macht damit den Blick frei auf die an Fahrt gewinnende Berichtssaison in Europa", sagten die Analysten der NordLB. Andere warnten, es sei völlig ungewiss, wie die politische Stimmung in ein paar Monaten aussehen werde. Auch ob nach Neuwahlen Alexis Tsipras Ministerpräsident bleibe, sei offen. "Das Thema Griechenland ist an den Finanzmärkten deshalb noch nicht völlig vom Tisch", sagte Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank.
Am Devisenmarkt kletterte der Euro dennoch erstmals seit einer Woche zeitweise wieder über die Marke von 1,10 Dollar. Auch bei Staatsanleihen südeuropäischer Länder wie Italien, Spanien und Portugal griffen Anleger zu. Die Renditen der zehnjährigen Staatspapiere fielen im Gegenzug und lagen zwischen 1,9 und 2,6 Prozent.
Auf Seite 2: REKORDHOCH BEI LANXESS - DAIMLER-FREUDE VERPUFFT
REKORDHOCH BEI LANXESS - DAIMLER-FREUDE VERPUFFT
Dem Chemiekonzern Lanxess haben der starke Dollar und der Sparkurs zu einem kräftigen Ergebnisanstieg im zweiten Quartal verholfen. Das trieb die Aktien um 5,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 56,50 Euro. Damit waren sie mit Abstand größter Dax-Gewinner.
Daimler konnte die Anleger hingegen trotz eines eingelösten Renditeversprechens und eines stärkeren Betriebsgewinns nicht bei der Stange halten: Der Aktienkurs des Autobauers lag zuletzt nur leicht im Plus, nachdem er zuvor bis zu 2,6 Prozent auf 86,45 Euro zugelegt hatte. Der Autobauer erreichte mit 10,5 Prozent im Pkw-Geschäft das lang ersehnte Renditeniveau. Analysten spendeten durchaus Applaus. "Aber die Konkurrenz schläft nicht und es wird auch wieder schwächere Jahre geben, in denen die Marge unter die acht Prozent rutschen wird", sagte Frank Schwope von der NordLB. Momentan profitiere Daimler noch von seiner recht jungen Modellpalette. Die Aktien der Konkurrenten BMW und VW kletterten um je ein halbes Prozent.
Auf Seite 3: SOFTWARE AG ÜBERZEUGT ANLEGER
SOFTWARE AG ÜBERZEUGT ANLEGER
Mit Erleichterung reagierten Anleger auf die Geschäftszahlen von STMicroelectronics. Die Aktien des größten europäischen Chip-Herstellers stiegen an der Pariser Börse um bis zu 6,2 Prozent und machten damit ihr Vortagesminus fast komplett wett. Papiere des Konkurrenten Infineon verteuerten sich um zwei Prozent.
Eine angehobene Jahresprognose des Triebwerkbauers MTU Aero konnte Anleger nicht begeistern. Die Aktien fielen um bis zu 3,7 Prozent auf 84,55 Euro und waren damit größter Verlierer im Nebenwerteindex MDax. Bei der Software AG griffen Investoren hingegen zu, nachdem die Firma ihren Gewinnschwund nach mehr als drei Jahren stoppte. Die Aktien stiegen mit einem Plus von bis zu 9,5 Prozent an die TecDax -Spitze.
Reuters