Sollten sich Anleger so langsam womöglich vor dem KI-Star Palantir hüten und die Aktie jetzt lieber verkaufen? Ein Finanzexperte jedenfalls nennt triftige Gründe, warum man jetzt lieber vorsichtig sein sollte.
Keine Frage: Neben KI-Börsenstar Nvidia zählt mittlerweile auch Daten-Spezialist Palantir zu den beliebtesten Aktien beim Thema Künstliche Intelligenz (KI). Palantir ist eines der führenden Unternehmen im Bereich KI und unterstützt andere Firmen dabei, große Datenmengen zu ordnen, zu analysieren und daraus wertvolle Einsichten zu gewinnen. Daten bilden nun mal das Fundament einer jeden KI. Zudem spielt das Unternehmen eine wichtige Rolle in der Cyber-Sicherheit.
Durch den Hype um das Thema KI konnte die Aktie stark profitieren, liegt seit Jahresanfang bereits fast 120 Prozent im Plus. Doch nicht nur KI beflügelte die Palantir-Aktie: Erst im am 23. September erreichte das Unternehmen einen Meilenstein und wurde in den bekannten S&P 500 Index aufgenommen. Auch schafft es Palantir zunehmend, die Zahl der kommerziellen Kunden – neben den bisherigen Regierungskunden – immer weiter auszubauen und überzeugte bei den jüngsten Quartalszahlen im August auf ganzer Linie.
Doch hat der Hype um die Aktie womöglich nun einen Höhepunkt erreicht? Ein Finanzexperte nennt nun jedenfalls triftige Gründe, die dafür sprechen und rät eindringlich dazu, dass es Zeit ist, die Aktie nun zu verkaufen.
Experte rät: Darum ist es Zeit, Palantir-Aktien zu verkaufen!
Dem Finanzexperten, der unter dem Pseudonym „Kumquat Research“ auf dem Finanzportal „Seeking-Alpha“ seine Analysten veröffentlicht, folgen mehrere tausende Menschen. So sorgte ein jüngster Beitrag von ihm nun für besonders große Aufmerksamkeit, wie zuerst das Finanzportal „TipRanks“ berichtete. Denn darin spricht er sich klar dafür aus, dass es Zeit ist, die Palantir-Aktie nun zu verkaufen.
„Bewertungsbedenken und makroökonomische Risiken machen es schwierig, eine Investition auf dem aktuellen Niveau zu rechtfertigen", schreibt der Experte und meint außerdem, dass „die Befürchtung einer wirtschaftlichen Abschwächung die Ausgaben für KI beeinträchtigen könnte, was die hohe Bewertung von Palantir anfällig für Marktkorrekturen macht".
Ein weiteres Risiko: Der zunehmende Wettbewerb: „Die Eintrittsbarrieren für einen Markt wie diesen sind nicht sehr hoch". Außerdem befürchtet er, dass Palantirs Kunden anfangen könnten, bei einem wirtschaftlichen Abschwung ihre Ausgaben für KI-Initiativen kürzen könnten. „Täuschen Sie sich nicht: KI-Ausgaben sind ein Luxusgut, das ins Wanken geraten wird, wenn die Gesamtwirtschaft zu kämpfen beginnt", so Kumquat. „In einer solchen Situation werden die Unternehmen, die auf KI gesetzt haben, und Aktien mit extrem hohen Bewertungen am meisten leiden. PLTR ist beides."
Dabei verweist er darauf, dass Palantir mir einem KGV von derzeit über 100 deutlich über dem von Nvidia liegt. Auch hält er es für bedenklich, dass jüngst sowohl der Mitbegründer Peter Thiel als auch CEO Alex Karp große Mengen von ihren Aktien verkauft haben. Der Experte interpretiert dies als Zeichen, dass der Kurs nun seinen Höchststand erreicht haben könnte und empfiehlt, die Aktie zu verkaufen.
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Sollten Sie die Palantir-Aktie nun verkaufen?
Zwar gibt der Experte zu, dass es sich bei Palantir durchaus um ein geniales Unternehmen handelt: „Palantir hat in letzter Zeit große Fortschritte dabei gemacht, spekulative KI-Möglichkeiten in echte, umsatzgenerierende Anwendungen umzuwandeln. Das Unternehmen verzeichnet ein beeindruckendes Wachstum und hat möglicherweise früher als erwartet Profitabilität und einen positiven freien Cashflow erreicht.“
Dennoch gibt er zu bedenken: „Es besteht jedoch weiterhin Unsicherheit hinsichtlich der KI-Revolution und der genauen Monetarisierungsmöglichkeit.“, und: „Insgesamt halte ich Palantir für ein großartiges Unternehmen, aber noch nicht für ein 82-Milliarden-Dollar-Unternehmen. Aufgrund der genannten Risiken und der extrem hohen Bewertung rate ich Palantir zum Verkauf.“
Zugegeben nennt der Experte einige spannende Gründe, die Anleger bei einer Investition – auch allgemein bezogen auf KI-Aktien – durchaus berücksichtigen sollten. Es gibt jedoch auch mehrere Stimmen, die sich noch immer durchaus begeistert für die Aktie zeigen.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.