Der geistige Vater hinter diesem
Konzept ist der Franzose Jean-Marie Eveillard,
einer der weltweit renommiertesten Value-Investoren.
Seit dem Jahr 2008 ist der Australier
Matthew McLennan für den
First Eagle
Amundi International verantwortlich. Auch er
folgt dem Motto "Making more by losing less".
Was so viel bedeutet wie: Lege stärker zu, indem
Du weniger verlierst. Tatsächlich büßte
der First Eagle Amundi International in
Baissephasen stets weniger ein als der MSCIWorld-
Index und hatte damit natürlich eine bessere Ausgangsbasis im
nächsten Aufschwung. Ende Juli 2015 hielt McLennan 74 Prozent in Aktien,
neun Prozent in Gold und 17 Prozent in liquiden Mitteln. Nach dem
Crash im August hat er daran nichts geändert. "Wir sind wie Schildkröten,
wir agieren lieber ruhig, langsam und geduldig", sagt der
Fondsmanager. Vor einiger Zeit hat er beispielsweise damit angefangen,
Anteile an Daimler und Fanuc zu verkaufen, die unter ihrem China-
Geschäft leiden. Falls ihre Aktienkurse weiter fallen, könnten sie
aber wieder in seine Kaufzone geraten. Dennoch bleibt er nüchtern.
"Die Chinesen merken auch gerade, dass es leichter ist, Schulden zu
machen, als sie zu senken", sagt er. Die Bewertungen am Aktienmarkt
sieht er ebenfalls kritisch. "Die jüngste Korrektur hat bei Aktien noch
nicht zu Schnäppchenpreisen geführt". Gute Unternehmen wie Amazon,
Facebook oder Netflix findet er ohnehin zu teuer. Deshalb hält er
sein Pulver weiter trocken. "Wir besitzen keine Kristallkugel. Aber wir
haben genügend Cash, um an schwachen Börsentagen nachzukaufen",
sagt McLennan.
Kein Fonds für die Hausse. Aber über einen vollen Baisse- und
Hausse-Zyklus ein sehr gutes Investment, wenn auch etwas teuer.
rf