Der neue Chef von Fresenius, Stephan Sturm, erfreut die Aktionäre des Gesundheitskonzerns gleich bei seiner ersten Amtshandlung mit guten Zahlen. Das Unternehmen aus dem hessischen Bad Homburg profitierte im zweiten Quartal vor allem von guten Geschäften in den USA und baute seinen bereinigten Gewinn um zwölf Prozent auf 393 Millionen Euro aus. Damit schnitt der Konzern etwas besser ab als von Analysten erwartet und übertraf zum 50. Mal in Folge das Quartalsergebnis des Vorjahres.

Dass Sturm einen Monat nach seinem Amtsantritt positive Botschaften verkünden kann, hat er vor allem der Sparte Kabi zu verdanken. Obwohl die Umsätze in Amerika in den vergangenen drei Monaten organisch um sechs Prozent auf 510 Millionen Euro sanken, hielt der auf flüssige Nachahmermedikamente spezialisierte Geschäftsbereich seine Marge. Besonders in den USA verdient der Konzern mit einer operativen Gewinnspanne von weiter über 40 Prozent gut.

Da die Umsätze im größten Absatzmarkt Europa sowie in Asien steigen und für das zweite Halbjahr neue Medikamentenzulassungen anstehen, erhöht der Konzern seine Wachstumsziele für die Sparte. Erwartet wird nun ein organisches Umsatzwachstum von 3 bis 5 Prozent und ein währungsbereinigtes operatives Wachstum (Ebit) von ebenfalls 3 bis 5 Prozent. Die bisherige Prognose sah ein niedriges einstelliges organisches Umsatzwachstum und ein währungsbereinigtes EBIT in etwa auf Vorjahresniveau vor.

Zu den guten Ergebnissen trugen auch der Krankenhausbetreiber Helios und die Dialysetochter FMC bei. Insbesondere dank Effizienzgewinnen konnte FMC seinen operativen Gewinn im zweiten Quartal deutlich stärker steigern als den Umsatz. Während die Erlöse um fünf Prozent auf 4,4 Milliarden Euro kletterten, verbesserte sich das Ebit mit 641 Millionen Euro um 17 Prozent.

Sturm stellt den Aktionären deshalb einen Anstieg des währungsbereinigten Gewinns vor Sondereinflüssen von elf bis 14 Prozent in Aussicht. Bisher hatte Fresenius acht bis zwölf Prozent Plus vorhergesagt. Der Umsatz, der im zweiten Quartal um zwei Prozent auf 7,1 Milliarden Euro kletterte, soll im Gesamtjahr währungsbereinigt um sechs bis acht Prozent steigen.

Entsprechend optimistisch fasst Sturm die Quartalsergebnisse zusammen: "Wir haben die Basis für ein weiteres Rekordjahr gelegt und lassen den Fuß weiter auf dem Gas", so der Fresenius-Chef.

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Einschätzung der Redaktion



Zwar hatte der Markt durchaus mit einer Prognoseerhöhung gerechnet, doch angesichts der verlässlich übertroffenen Vorjahreszahlen, dürften Aktionäre mit dem Ausblick zufrieden sein. Kann Kabi seine Marge in Amerika zudem weiter halten stehen die Chancen gut, dass die Prognose im weiteren Jahresverlauf nochmals angehoben wird. Gepaart mit dem erneut zweistelligen Gewinnwachstum im zweiten Quartal empfehlen wir die Aktie daher weiter zum Kauf. Ziel: 75,00 € Stopp: 52,50 €