"Der abgeschlossene Konzernumbau wird sich erst in ein bis zwei Jahren voll auswirken", kündigte Oleas am Dienstag in Düsseldorf an.
Der Gea-Chef machte zudem etliche Unwägbarkeiten aus wie etwa Währungseffekte, die Entwicklung in den USA oder die Investitionszurückhaltung der Kunden in Großbritannien nach der Brexit-Entscheidung. Die anziehenden Geschäfte in den Schwellenländern gäben zwar Anlass zur Hoffnung, sagte Oleas. "Wie sich unsere Märkte im Einzelnen entwickeln werden, ist aber zum aktuellen Zeitpunkt schwer vorhersehbar."
Für 2017 kündigte Oleas ein moderates Umsatzwachstum und ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 620 bis 670 Millionen Euro an. Zudem holte er sich vom Aufsichtsrat die Genehmigung, ab 1. März eigene Aktien im Wert von 450 Millionen Euro innerhalb eines Jahres zurückzukaufen, um diese dann einzuziehen. Das sorgte an der Börse für einen Kurssprung von bis zu 7,4 Prozent auf 40,11 Euro.
PRODUKTIONSVERLAGERUNG IN DIE USA MÖGLICH
Im Falle der von US-Präsident Donald Trump angedrohten Importzölle werde Gea einen Teil der Fertigung in die USA verlagern. Bereits heute würden die entsprechenden Genehmigungen beantragt. Die USA sind mit 17 Prozent vom Auftragseingang der mit Abstand größte Markt für Gea. Nach Angaben von Konzernchef Oleas sind die Personalkosten der Gea-Mitarbeiter in den Vereinigten Staaten allerdings am höchsten.
Während der Auftragseingang 2016 leicht auf 4,67 (2015: 4,59) Milliarden Euro stieg, verfehlte Gea nach ersten Berechnungen das bereits zusammengestrichene Ergebnisziel knapp. Bei einem Umsatzrückgang auf 4,49 (4,59) Milliarden Euro schrumpfte das Ebitda auf 566,3 (621,0) Millionen Euro. 570 Millionen waren zuletzt als Ziel ausgegeben worden. Oleas hatte im Herbst seine Prognose kassiert und maue Geschäfte in der Milchverarbeitung sowie Öl- und Gasindustrie und Kostenüberschreitungen bei Großprojekten als Gründe genannt. Ursprünglich hatte er einen operativen Gewinn von 645 bis 715 Millionen Euro angepeilt.
Den Aktionären stellte der Vorstand eine mit 80 Cent je Aktie stabile Dividende in Aussicht. Der Aufsichtsrat wird im März darüber entscheiden.
Oleas hatte dem Anlagenbauer nach einer Reihe von Zukäufen 2014 eine Restrukturierung verordnet, die einen Abbau von über 1400 Stellen vorsah. Die jährlichen Einsparungen sollten sich ab 2017 auf 125 Millionen Euro belaufen.
rtr