Der Anlagenbauer Gea bekommt schrumpfende Auftragseingänge und die Folgen der Russland-Krise zu spüren. Zudem schlagen hohe Kosten für den Konzernumbau zu Buche, mit dem Gea-Chef Jürg Oleas das Unternehmen nach den Zukäufen der vergangenen Jahre verschlanken will. Das brockte dem Anlagenbauer im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 21,8 Millionen Euro ein, nach einem Gewinn von 80,8 Millionen vor Jahresfrist, wie Gea am Mittwoch mitteilte. Die Aktie war mit einem Minus von vier Prozent größter Verlierer im Nebenwerteindex MDax.
Der vor allem für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie produzierende Anlagenbauer will mit dem Konzernumbau bis 2017 100 Millionen Euro jährlich einsparen. Dem Sparkurs werden 1450 Stellen zum Opfer fallen. Seit Jahresbeginn fielen Firmenangaben zufolge bereits 300 Stellen weg. Aktuell beschäftigt Gea knapp 18.000 Mitarbeiter.
Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal um knapp drei Prozent auf 1,15 Milliarden Euro. Bereinigt um die Kosten für den Konzernumbau und andere Sondereffekte von insgesamt 134 Millionen Euro legte der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 8,8 Prozent auf 139,3 Millionen Euro zu. Dank der Einsparungen ist Konzernchef Oleas zuversichtlich, seine Jahresziele trotz schwindender Geschäftsdynamik zu erreichen. Das Ebitda soll 590 bis 640 Millionen Euro erreichen, nachdem es im vergangenen Jahr 591 Millionen Euro betrug. Den Aktionären will er eine Dividende mindestens in der Höhe des Vorjahres von 0,70 Euro je Aktie zahlen.
Reuters