Auch der Münchener Rivale Siemens hatte erst Mitte November im Geschäft mit Turbinen, Generatoren und großen Elektromotoren den Abbau von rund 7000 Arbeitsplätzen, davon die Hälfte in Deutschland, angekündigt. Weltweit will GE in der Energiesparte etwa 12.000 Stellen streichen.

GE werde die Pläne mit den Arbeitnehmervertretern beraten. Die IG Metall kündigte Widerstand an: "Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten, den sie nicht hinnehmen werden", sagte der Freiburger Gewerkschaftschef Marco Spengler. GE setze "seine industrielle Existenz in Deutschland aufs Spiel". Vom Stellenabbau betroffen sind vor allem Arbeitsplätze außerhalb der USA. In der Schweiz etwa will GE rund 1400 Arbeitsplätze abbauen - das entspricht einem Drittel aller dortigen Jobs. Ziel ist, die strukturellen Kosten im nächsten Jahr um eine Milliarde US-Dollar zu senken.

In Deutschland ist GE nach eigenen Angaben seit 130 Jahren aktiv und beschäftigt an gut 50 Standorten rund 10.000 Menschen. Das Land sei ein Schlüsselmarkt, die Geschäfte mit Energietechnik zählt der US-Konzern zu den Unternehmensschwerpunkten hierzulande. Allerdings befinde sich die Sparte GE Power derzeit "in einem sehr schwierigen Marktumfeld", hieß es in der Mitteilung weiter. Gründe seien der Rückgang der Energieproduktion in Kohle- und Gaskraftwerken, der wachsende Anteil erneuerbarer Energien, kombiniert mit steigender Energieeffizienz und "ein enormer Preisdruck", auch durch die Konkurrenz aus Asien. "In Deutschland steht der Markt für konventionelle Kraftwerke unter besonders massivem Druck", teilte GE mit. Man habe in den vergangenen Jahren "kaum ein größeres Projekt" umsetzen können.

Die IG Metall verwies darauf, dass die Power-Sparte zuletzt eine operative Marge von 9,5 Prozent eingefahren und deutlich zu den Milliardengewinnen des US-Konzerns beigetragen habe. Die geplanten europaweiten Stellenstreichungen seien "in keinster Weise nachvollziehbar" und dienten "alleine kurzfristiger Profitmaximierung". Die Gewerkschaft verlangte stattdessen eine nachhaltige Investitionsstrategie. Auch mit GE-Konkurrent Siemens streitet die IG Metall über Jobabbau-Pläne: Im Feuer steht hier vor allem die Kraftwerkssparte, die unter den Folgen der Energiewende leidet.

GE hatte 2015 die Energiesparte des französischen Alstom-Konzerns mit rund 65.000 Mitarbeitern und zahlreichen Werken weltweit übernommen. Kurz darauf sackte die Nachfrage nach Technik und Ausrüstung für die konventionelle Energieerzeugung ab. Vergangenen Monat kündigte GE bereits Kostensenkungen und Einschnitte im Energiegeschäft an, ohne die geplanten Stellenstreichungen zu konkretisieren.

rtr