Vor drei Jahren, als Glasenberg den Bergbaukonzern Xstrata übernahm und Glencore zum Rohstoffriesen aufstieg, galt er als exzellenter Firmenlenker. Doch der Einbruch der Notierungen nährte sowohl erhebliche Zweifel an der Nachhaltigkeit seiner Wachstumsstrategie als auch an der Zahlungsfähigkeit Glencores. Im vergangenen Jahr fuhr der Konzern einen Verlust von fünf Milliarden Dollar ein, der Schuldenberg wuchs auf 26 Milliarden Dollar. Die Ratingagentur S&P senkte daraufhin im Februar die Bewertung auf "BBB-". Doch mittlerweile kann Glasenberg auf erste Erfolge beim Abbau der Verbindlichkeiten verweisen.
Die Schuldenlast soll sinken
Der 59-Jährige will durch Minenschließungen, vor allem aber durch Desinvestitionen bis Ende des Jahres die Nettoverschuldung auf unter 18 Milliarden, bis Ende 2017 auf 15 Milliarden Dollar drücken. Bereits im April hatte Glencore 40 Prozent seiner Anteile an der Agrarsparte für 2,5 Milliarden Dollar an den Pensionsfonds Canada Pension Plan Investmentboard verkauft. Weitere 9,99 Prozent an Glencore Agricultural Products veräußerte Glasenberg vor Kurzem an die Investmentgesellschaft British Columbia Investment. Der Deal brachte 625 Millionen Dollar ein, die zur Defizitreduzierung eingesetzt werden. Weitere zwei Milliarden Dollar will Glasenberg durch den Verkauf der Goldmine -Vasilkovskoye in Kasachstan erlösen. Auch Anteile an Minen in Peru werden angeboten. Die Goldpreiserholung stärkt Glasenbergs Verhandlungsposition.
Noch aber ist Glencore nicht über den Berg. Die Kreditausfallversicherungen sind im Vergleich zu Rio Tinto oder BHP Billiton wesentlich höher. Der Kauf der bis zum Jahr 2023 laufenden Anleihe ist daher riskant. Da der Bond in Dollar notiert, gehen Anleger zudem Währungsrisiken ein. Andererseits notiert die Anleihe trotz der jüngsten Kurssteigerungen immer noch unter Nennwert.