Der Nettogewinn schoss sogar um 27 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar in die Höhe. Zugleich zahlte sich der Fokus auf die Video-Tochter YouTube aus: Dem Unternehmen gelingt es laut Experten immer mehr, großen Fernsehsendern Werbekunden abspenstig zu machen. Google konnte aber auch in seinem noch vergleichsweise kleinen Geschäft mit Cloud-Angeboten für eine Auslagerung von Speicher- und Software-Diensten ins Internet punkten.
Der mit seiner Internetsuchmaschine für traditionelle PCs groß gewordene Konzern rivalisiert inzwischen vor allem mit dem führenden Internet-Netzwerk Facebook um die stark wachsende Werbung auf Smartphones und Tablet-PCs. Das siebte Quartal in Folge mit einem Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich zeigt Beobachtern zufolge, dass Google in den neuen Feldern angekommen ist. Das Unternehmen weitete seine Werbeeinnahmen im Berichtszeitraum um 18 Prozent auf fast 20 Milliarden Dollar aus, obwohl die Bedeutung von Internet-Werbung auf herkömmlichen Computern schwindet.
Google-Chef Sundar Pichai sprach von Fortschritten von YouTube bei der in der Werbewelt besonders begehrten Video-Reklame. Für die Zukunft setzt er aber vor allem auf Sprachsteuerung, die vielen Analysten zufolge die Tastatur oder den Touchscreen zur Kommunikation zwischen Nutzer und Gerät ablösen könnte. Pichais Entwickler haben dafür eine Kombination aus Sprach-Fernbedienung und Lautsprecher sowie virtuelle Helfer ersonnen.
Als zweiten Baustein sieht der gebürtige Inder das Cloud-Computing, in das Google relativ spät eingestiegen ist. "Von 2017 an dürfte der Großteil unserer Investitionen in die Cloud gehen", so Pichai. Im Berichtsquartal schob das Geschäft mit internetbasierten Programmen und Speichern den Umsatz mit an. Google schafft es Beobachtern zufolge, größeren Konkurrenten wie Amazon und Microsoft Marktanteile abzujagen.
Wie schnell der Erfolg in Googles Traditionsgeschäft mit der Internetsuche schwinden kann, bekam unterdessen der chinesische Rivale Baidu zu spüren. Das Unternehmen hat erstmals einen Rückgang seiner Quartalserlöse hinnehmen müssen, unter anderem weil die Pekinger Regierung gegen Werbung im Gesundheitssektor vorgeht. Der Baidu-Umsatz sank im Sommer um 0,7 Prozent auf umgerechnet 2,47 Milliarden Euro.
Die Google-Zahlen wurden an der Wall Street mit Wohlwollen aufgenommen: Im nachbörslichen Handel stiegen Alphabet-Aktien um 1,6 Prozent.
rtr