Am Mittwoch war das Börsenbarometer erstmals über 12 900 Punkte geklettert und hatte bei 12 921 Punkten eine weitere Bestmarke erreicht. Anschließend jedoch setzten Gewinnmitnahmen ein, die ihn am Donnerstag zeitweise bis auf 12 620 Punkte abrutschen ließen.

Nun zeigten sich die Anleger erleichtert, dass Griechenland im Juli 8,5 Milliarden Euro frischer Kredite von seinen europäischen Partnern bekommen soll. Damit gehe die Unsicherheit am Markt etwas zurück, sagte Händler Markus Huber vom Broker City of London Markets.

SORGEN UM TECH-WERTE



Der MDax der mittelgroßen Werte rückte um 0,78 Prozent auf 25 213,79 Zähler vor. Für den TecDax der Technologiewerte ging es um 1,16 Prozent auf 2275,22 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,33 Prozent.

Alles in allem aber bleibt die Lage an der Börse angespannt. Im New Yorker Aktienhandel hatten die Anleger am Donnerstag Technologie-Werte erneut gemieden. Nach Auffassung des Analysten Christian Schmidt von der Landesbank Helaba belasten derzeit insbesondere die Sorgen um eine Überbewertung der Branchenpapiere die Stimmung. Die Experten des Börsenstatistik-Magazins Index-Radar stellten vor diesem Hintergrund die Frage, ob der Aufwärtstrend am hiesigen Aktienmarkt bereits vor dem Ende stehe.

HEIDELBERGCEMENT UND RWE PROFITIEREN VON STUDIEN



Derweil liefen am heutigen Freitag bereits Terminkontrakte auf Indizes an den Terminbörsen aus. Erst gegen Handelsschluss werden dann die Optionen und Futures auf die einzelnen Aktien abgerechnet. Vom "großen Verfall" ("Hexensabbat") sprechen Börsianer dann, wenn der letzte Handelstag aller vier Derivate-Typen, also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien, auf den gleichen Tag fällt.

Im Dax verliehen positive Analystenkommentare den Aktien von RWE und HeidelbergCement Schwung. So stiegen die Anteilsscheine des Baustoffkonzerns um knapp 1 Prozent. Die europäischen Zementpreise stünden kurz vor einer positiven Trendwende, schrieb der Experte Robert Gardiner vom irischen Investmenthaus Davy.

Für die Papiere des Versorgers RWE ging es an der Index-Spitze um fast 2 Prozent in die Höhe. Analyst Ahmed Farman von der Investmentbank Jefferies hielt es für wahrscheinlich, dass der Versorger die Mittel aus der Rückzahlung der jüngst gekippten Atomsteuer teilweise in den Rückkauf von Aktien stecken könnte.

SIEMENS AM DAX-ENDE



Am Dax-Ende fielen die Anteilsscheine von Siemens um rund 2 Prozent. Der Industriekonzern rechnet in der Energieerzeugung mit einem harten Wettbewerb. Das dürfte in der entsprechenden Sparte im zweiten Geschäftshalbjahr zu einem deutlichen Umsatzrückgang zum Vorjahr führen, was auch die Profitabilität in Mitleidenschaft ziehen werde, teilten die Münchener bei einer Investorenveranstaltung im britischen Surrey mit.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,09 Prozent am Vortag auf 0,14 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,22 Prozent auf 141,62 Punkte. Der Bund Future gab um 0,05 Prozent auf 164,49 Punkte nach. Der Euro notierte zuletzt bei 1,1177 US-Dollar. Der Dollar kostete damit 0,8947 Euro. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1166 (Mittwoch: 1,1203) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8956 (0,8926) Euro gekostet.

dpa