Die finale Entscheidung über die Zulassung des Impfstoffs muss nun von der Europäischen Kommission gefällt werden, ihre Zustimmung gilt aber als sicher. "Jetzt arbeiten wir mit Hochdruck daran, ihn zu genehmigen und in der EU verfügbar zu machen", twitterte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Nach dem Mittel von Biontech und Pfizer wird es der zweite in der Europäischen Union zugelassene Covid-19-Impfstoff.
Die USA hatten bereits vor Weihnachten eine Notfallgenehmigung für den Moderna-Impfstoff erteilt. Auch in Kanada und Israel wurde er zugelassen. Im Gegensatz zum Vakzin von Biontech benötigt er keine ultrakalte Lagerung und könnte damit einfacher ausgeliefert werden. Mit dem Biontech-Impfstoff sind seit der Zulassung am 21. Dezember inzwischen Hunderttausende EU-Bürger geimpft worden. Der holprige Start der Impfkampagne hatte aber für Kritik gesorgt, warum nicht mehr bestellt wurde. Bisher hat sich die EU 300 Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffes gesichert.
Bei Moderna hat die Europäische Union zunächst 80 Millionen Dosen bestellt mit der Option zum Kauf weiterer 80 Millionen Dosen. Deutschland rechnet in den ersten Wochen mit mindestens 1,5 Millionen Dosen davon. Insgesamt hat sich Deutschland über die EU 50 Millionen Impfdosen dieses Herstellers gesichert. Anfang der Woche hatte Moderna seine Produktionsprognose für dieses Jahr angehoben und geht nun davon aus, mindestens 600 Millionen Dosen statt 500 Millionen herstellen zu können. Moderna investiere weiter und stelle zusätzliches Personal ein, um potenziell bis zu eine Milliarde Dosen herstellen zu können.
Das 2010 gegründete Unternehmen hatte im Frühjahr die erste Corona-Impfstoffstudie in den USA gestartet. Die Wirksamkeit des Moderna-Impfstoffs liegt nach der abschließenden Analyse der zulassungsrelevanten Studie bei gut 94 Prozent. Biontech und Pfizer hatten die Wirksamkeit ihres Vakzins auf 95 Prozent beziffert. Beide Impfstoffe basieren auf einer neuen Technologie, der sogenannten Boten-RNA (mRNA), die den menschlichen Zellen die Information zur Produktion von Proteinen und damit zur Bekämpfung der Krankheitserreger vermitteln soll.
rtr