"Angesichts des anhaltenden Wettbewerbs in der Schaden- und Personen-Rückversicherung steht für uns im Vordergrund, ein Ergebnis zu erreichen, das unseren finanziellen Zielen entspricht", betonte er. "Demgegenüber tritt die Entwicklung des Prämienvolumens in den Hintergrund." Erst im Februar hatte er beklagt, die jüngsten Vertragsverhandlungen seien zäh verlaufen.
2015 hinterließ der Preiskampf allerdings noch keine Spuren in der Bilanz der Hannover Rück: Der Überschuss kletterte um 17 Prozent auf eine neue Rekordmarke von 1,15 Milliarden Euro und übertraf damit nicht nur die eigenen, sondern auch die Analystenerwartungen. Aber für dieses Jahr plant die Talanx-Tochter vorerst weiterhin einen Gewinnrückgang auf 950 Millionen Euro ein.
AKTIE SETZT SICH AN MDAX-SPITZE
An der Börse konnte das die Stimmung nicht trüben: Mit einem Plus von mehr als vier Prozent war die Aktie Spitzenreiter im Nebenwerteindex MDax.
Analysten verwiesen vor allem darauf, dass die Investments des Konzerns trotz des Niedrigzinsumfeldes gut liefen. Hintergrund ist, dass Hannover Rück stärker in renditeträchtigere Anlagen wie Immobilien und Private Equity geht, die allerdings auch ein höheres Risiko bergen. Die Kapitalanlageerträge legten um 17 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu, die Kapitalanlagerendite lag mit 3,5 Prozent deutlich über dem Zielwert von drei Prozent. Im Kerngeschäft Schaden-Rückversicherung profitierten die Niedersachsen davon, dass es im vergangenen Jahr vergleichsweise wenige Großschäden gegeben hat. Größter Einzelschaden für die Versicherungsindustrie war das Explosionsunglück im Hafen der chinesischen Stadt Tianjin, das die Hannover Rück mit 111 Millionen Euro belastete.
Reuters