Eine kurzfristige Gegenreaktion kann nicht ausgeschlossen werden. Schon im November stieg die Aktie von einem ähnlich tiefen Niveau schnell um 40 Prozent. Doch die Hoffnung auf eine Trendwende war verfrüht. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Konzern wird für das Geschäftsjahr 2019/20, das am 31. März endet, schwache Zahlen melden. Dass im wichtigsten Markt China wegen des Coronavirus aktuell vieles langsamer läuft, kommt erschwerend hinzu. Das heißt: Der Umbau des Konzerns verzögert sich. Gleichzeitig wird aber der Kapitalverbrauch hoch bleiben. Damit rückt der Schuldenstand in den Vordergrund, der auf mehr als das Fünffache des für das laufende Jahr erwarteten Betriebsergebnisses steigen wird. Aus eigener Kraft wird es Heidelberger Druck in absehbarer Zeit kaum gelingen, die Schulden nennenswert zu senken. Somit besteht die Gefahr einer Umschuldung, die Aktionärskapital oft erheblich verwässert. Solange Pläne zur Bilanzsanierung fehlen, bleiben Anleger besser an der Seitenlinie.