"Der Umsatz und das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag im Rahmen unserer, jedoch unter den Konsensschätzungen", hieß es in einer Studie der DZ-Bank. Das dritte Quartal sei durch hohe Restrukturierungsaufwendungen nach dem Wegfall der verlustbringenden Unternehmensteile gezeichnet gewesen. Ein Händler verwies auf die Aussagen zum China-Geschäft. "Dass es in diesem wichtigen Markt weiter so schlecht läuft, ist eine wirklich schlechte Nachricht."

Nach Steuern betrug der Verlust nach drei Quartalen 95 Millionen Euro gegenüber einem Minus von 40 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Für die Restrukturierung fielen Kosten von 72 Millionen Euro an. Ohne die Sondereinflüsse verdienten die Heidelberger 29 Millionen Euro nach zehn Millionen Euro im Vorjahr.

Der Weltmarktführer für Bogenoffsetdruckmaschinen strich mehrere hundert Stellen in seinem Kerngeschäft und stellte den Bau von Maschinen zur Weiterverarbeitung teilweise ein. Vorstandschef Gerold Linzbach will das Unternehmen nach jahrelanger Krise so wieder auf Wachstumskurs bringen. Die Bereinigung des Portfolios sei nun abgeschlossen, erklärte er. "Ich bin zuversichtlich, dass wir durch den strategischen Umbau ab dem nächsten Geschäftsjahr unsere Zielmarge nachhaltig erreichen und zukünftig wieder wachsen werden", ergänzte er. Heidelberger Druck strebt ein Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen in Höhe von acht Prozent an.

Das Hauptgeschäft, der Bau von Druckmaschinen, blieb jedoch auch im dritten Quartal operativ defizitär. Das liege vor allem am schwachen Neumaschinengeschäft in China, erklärte das Unternehmen. Der Umsatz lag mit 1,55 Milliarden Euro zum Ende des dritten Quartals acht Prozent unter Vorjahresniveau. Im Gesamtjahr 2014/15 soll das Minus fünf Prozent betragen, der Nachsteuergewinn ohne Sondereinflüsse aber steigen. Im dritten Quartal hatten die von Reuters befragten Analysten mit einem besseren bereinigten Ergebnis gerechnet. Mit zehn Millionen Euro erwirtschaftete Heidelberger Druck nur halb so viel wie erwartet. Die Finanzkrise und der Vormarsch des Internet ließen die Nachfrage nach Druckmaschinen einbrechen.

Reuters