Wer Kunde bei Hellofresh ist, erhält einen Rundumservice: Kochidee, Rezept und die passenden Zutaten werden an die Haustüre geliefert. Ein Service, den immer mehr Menschen in Anspruch nehmen. Ende März zählte der Newcomer schon 2,5 Millionen aktive Kunden, ein Plus von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Zahl der Bestellungen zog in den ersten drei Monaten noch etwas stärker um 34,5 Prozent auf 8,9 Millionen an. Insgesamt stieg der Umsatz um 42 Prozent auf 420 Millionen Euro.
Mit seinem Serviceangebot hat sich Hellofresh im größten Konsumentenmarkt positioniert. Der weltweite Handel mit Lebensmitteln wird auf 7,5 Billionen Euro geschätzt. Davon werden gerade einmal zwei Prozent online abgewickelt. Ein enormes Potenzial, von dem sich die Berliner eine dicke Scheibe abschneiden wollen. Hellofresh ist in elf Ländern tätig. Zuletzt kam Neuseeland hinzu. In Nordamerika, Australien und den europäischen Ländern ist Hellofresh der führende Anbieter von Kochboxen.
Das Unternehmen bestätigt mit den Zahlen zum ersten Quartal seine Porgnose. Angesichts der Vorgaben scheint ein Umsatzwachstum von 30 Prozent jedoch eine vorsichtige Schätzung zu sein. Wichtiger ist hingegen, dass Hellofresh auf bereinigter Ebene die Gewinnschwelle zu erreichen will. Mit einer größeren Kundenbasis sind bessere Preise im Einkauf und Vertrieb zu erzielen. In der Unternehmenspräsentation zeigt Hellofresh außerdem auf, wie die Marge aufgebessert werden kann. Geplant sind zusätzliche Serviceangebote wie beispielsweise Getränke, Früchte und Desserts. Auch über eine Ausweitung der Vertriebskanäle wird nachgedacht. Das reicht von Selbstbedienungsautomaten bis hin zum stationären Ladenregal.
Hellofresh wurde Ende 2017 von Rocket Internet, die mit knapp 30 Prozent beteiligt ist, an die Börse gebracht. Bis Sommer 2018 kletterte die Notiz auf das Hoch bei knapp 15 Euro. Danach ging es bergab bis auf sechs Euro. Der Umsatzanstieg beflügelte den Aktienkurs. Seit Jahresanfang hat die Notierung mehr als 30 Prozent zugelegt. Damit kommt der Ausgabepreis von 10,25 Euro wieder in Sichtweite.
Mehrere Analysten sehen Potenzial für die Aktie. Betont wird die in diesem Geschäftsbereich so bedeutende Marktführerschaft der Berliner, das international ausgerichtete Geschäft, den starken Ausblick und das Ziel bald schon die Gewinnschwelle erreichen zu wollen. Das höchste Kursziel kommt von den Analysten der Privatbank Berenberg mit 16 Euro. Die Deutsche Bank liegt mit dem Kursziel von 15 Euro nur knapp darunter.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 14 Euro
Stopp: 6,50 Euro