Henkel-Chef Kasper Rorsted hob die Prognose für die bereinigte Ebit-Marge an. Er rechnet nun mit einem Anstieg auf "leicht unter 16,0 Prozent" nach zuvor rund 15,5 Prozent. Insgesamt trübe sich der konjunkturelle Ausblick aber ein - denn der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine schwele weiter.
Im dritten Quartal steigerte Henkel den Umsatz um 1,2 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Der Konzern konnte dank seines Sparkurses das bereinigte Ebit um 3,1 Prozent auf 693 Millionen Euro steigern, die bereinigte Umsatzrendite legte um 0,9 Prozentpunkte auf 16,8 Prozent zu. Der Überschuss nach Anteilen Dritter sank dagegen auf 440 (Vorjahr: 458) Millionen Euro. Die Henkel-Aktie im Frankfurter Frühhandel 2,6 Prozent zu.
Henkel ist seit 1991 in Russland vertreten, das Land ist für den Konzern der weltweit viertgrößte Markt. Im vergangenen Jahr hatte Henkel dort rund eine Milliarde Euro Umsatz erzielt. In Russland beschäftigt Henkel rund 2500 Menschen, in der Ukraine etwa 1000 Mitarbeiter.
Konkurrent Beiersdorf hatte im dritten Quartal einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Im Sommerquartal war der Betriebsgewinn wegen einer Abschreibung auf das defizitäre China-Geschäft um mehr als ein Viertel auf 156 Millionen Euro eingebrochen. Der Umsatz stieg aber auch bei Beiersdorf und legte um zwei Prozent zu.
Henkel verfügt über prall gefüllte Kassen und sucht nach Übernahmezielen. Zuletzt hatte der Konzern im September die Übernahme des US-Unternehmens The Bergquist Company angekündigt, mit der die Klebstoffsparte gestärkt werden soll. Diese erwirtschaftet rund die Hälfte des Konzernumsatzes. Allein im zweiten Quartal 2014 hatte der Hersteller von Waschmitteln, Shampoo und Kleber Zukäufe im Gesamtwert von rund 1,2 Milliarden Euro bekanntgegeben. Größter Brocken dabei war die Übernahme der französischen Spotless-Group für rund 940 Millionen Euro, mit deren Hilfe Henkel das Waschmittelgeschäft rund um Persil in Europa weiter ausbauen will. Der Konzern will auch mit Zukäufen seinen Umsatz bis 2016 auf rund 20 Milliarden Euro hochschrauben.
Reuters