Höhere Zinsaufwendungen dürften den Wegfall der Kosten für den Börsengang allerdings teilweise aufzehren, der Jahresverlust sollte 2021 aber etwas geringer ausfallen, wie das im SDAX gelistete Unternehmen am Montag bei Vorlage der vollständigen Jahresbilanz in Taufkirchen mitteilte. Der auf die Aktionäre anrechenbare Fehlbetrag betrug im vergangenen Jahr 65,2 Millionen Euro nach einem Gewinn von 5,9 Millionen Euro im Jahr davor. Die ehemalige Airbus (Airbus SE (ex EADS))-Radarsparte, die im Jahr 2017 vom US-Finanzinvestor KKR übernommen worden war, war erst Ende September an die Börse gegangen.
Die Hensoldt-Aktie legte im Vormittagshandel um rund drei Prozent zu und startete damit einem Erholungsversuch. Seit Jahresbeginn noch ein Minus von mehr als acht Prozent zu Buche.
Das Unternehmen will 2021 den Umsatz und das operative Ergebnis (bereinigte Ebitda) deutlich steigern, wie es am Montag weiter hieß. Bei der Vorlage von Eckdaten für das abgelaufene Jahr im Februar hatte das konkreter geklungen. Da hatte Hensoldt-Chef Thomas Müller einen Anstieg des Umsatzes auf 1,4 bis 1,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die bereinigte Ebitda-Marge soll etwa 18 Prozent erreichen. Dabei ist das Geschäftsvolumen mit geringem Wertschöpfungsanteil herausgerechnet. Im vergangenen Jahr hatte die Marge 18,2 Prozent betragen.
2020 stieg der Umsatz wie bereits bekannt auch dank von Großaufträgen um gut acht Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) wuchs um 1,7 Prozent auf 219 Millionen Euro. Der Auftragsbestand sprang sogar um mehr als die Hälfte auf 3,4 Milliarden Euro nach oben.
dpa-AFX