Technische Analyse ist ein gutes Hilfsmittel, um neuralgische Punkte im Kursverlauf eines Wertpapiers herauszuarbeiten, an denen Marktteilnehmer mit einer Zunahme der Volatilität rechnen sollten. Exakt diese Gratwanderung vollzieht derzeit die Siemens-Aktie, denn das Papier lotet aktuell die massive Haltezone aus diversen Hoch- und Tiefpunkten zwischen 87,77 EUR und 85,52 EUR aus. Der auf diesem Niveau entstehende Kumulationspunkt speist sich zusätzlich aus dem 38,2%-Fibonacci-Retracement des Aufwärtsimpulses von Juni 2012 bis Januar 2014 (85,63 EUR) sowie dem Haussetrend seit Herbst 2008 (akt. bei 85,56 EUR). Das wichtigste Argument haben wir uns aber bis zum Schluss aufgehoben: Ein Abgleiten unter das angeführte Unterstützungsbündel würde eine mittlerweile gut 1-jährige Toppbildung abschließen, aus der sich immerhin ein rechnerisches Abschlagspotential von rund 15 EUR ableiten ließe. Anders ausgedrückt, gilt es diese Bastion zwingend zu verteidigen. Helfen könnte dabei die überverkaufte Indikatorenlage, wie sie beispielsweise der RSI inzwischen signalisiert. Getreu dem Motto "kaufe die Unterstützungen, verkaufe die Widerstände" können spekulative Anleger deshalb auf Basis der beschriebenen Bastion engmaschige abgesicherte antizyklische Longpositionen ins Auge fassen. |