Auch Erfolge beim Konzernumbau vom weniger lukrativen Hardware-Angebot hin zum zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft mit internetbasierten Computerdiensten konnten das Blatt nicht wenden. Mit 20,8 Milliarden Dollar erwirtschaftete IBM 13,5 Prozent weniger als vor Jahresfrist - und auch weniger als von Analysten erwartet. Dies enttäuschte die Anleger: Die Aktie gab nachbörslich fünf Prozent nach.
Der Nettogewinn sank im zweiten Quartal um 17 Prozent auf 3,45 Milliarden Dollar. Diesmal habe dem Konzern, der mehr als die Hälfte seines Umsatzes im Ausland erzielt, auch der starke Dollar zugesetzt, erklärte das Management. Wie andere etablierte Computer-Riesen macht IBM der Wandel in der IT-Branche hin zu mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets sowie zur Auslagerung von Daten-Diensten ins Internet zu schaffen. Hier tut sich der Konzern ähnlich wie die Computer-Hersteller Hewlett-Packard und Dell schwerer als Rivalen wie SAP und Oracle, die aus dem klassischen Softwaregeschäft kommen oder waschechte Online-Konzerne wie der Internet-Händler Amazon.
IBM setzt deswegen auf eine Schrumpfkur und trennt sich von unrentablen Bereichen. Erst im vorigen Monat verkaufte das Unternehmen das defizitäre Halbleiter-Geschäft an den Auftrags-Chipfertiger Globalfoundries. Im vergangenen Jahr ging die Sparte für Kleinserver an den chinesischen Computer-Riesen Lenovo, der auch schon vor Jahren das PC-Geschäft von IBM übernommen hatte. Zugleich will Konzernchefin Virigina Rometty das Cloud Computing und das Geschäft mit Sicherheitssoftware ausbauen. Zwar stiegen hier die Erlöse nun um rund 20 Prozent. Doch reichte dies nicht aus den Umsatzschwund in anderen Bereichen wettzumachen.