Künftig werden ihm nur noch 50 statt wie bisher 60 Unternehmen angehören. Zugleich fällt damit allerdings sein am Streubesitz orientierter Börsenwert drastisch um fast die Hälfte. Der durchschnittliche Börsenwert eines Dax-Konzerns, gemessen an den frei handelbaren Aktien, werde künftig fast zehnmal so hoch sein wie der eines mittleren MDax-Unternehmens, resümiert Analyst Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg.
Wenn die Deutsche Börse am kommenden Freitagabend (3. September) nach der Überprüfung der Indizes (Dax, MDax, SDax und TecDax) ihre Änderungen mitteilt und sie dann zum 20. September umsetzt, gibt es acht Kandidaten, die recht sicher aus dem MDax in den Dax aufsteigen dürften. Das ist zuvorderst der Flugzeugbauer Airbus, der auch ein Schwergewicht in der ersten Börsenliga sein wird.
Dazu zählen zudem das Medizintechnik- und Diagnostikunternehmen Siemens Healthineers, der Online-Modehändler Zalando, der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius, der Duftstoffe- und Aromenhersteller Symrise, die Beteiligungsholding Porsche, der Kochboxenlieferant Hellofresh und der Chemikalienhändler Brenntag.
Gerangel gibt es noch um die letzten zwei Plätze. Puma und Beiersdorf könnten aktuell den Aufstieg schaffen, aber auch Qiagen ist ein heißer Kandidat und LEG ist ebenfalls noch im Rennen. Alle vier liegen im Börsenwert gemessen am Streubesitzanteil recht dicht beieinander mit grob um die 10 Milliarden Euro. Daher ist für sie die Kursentwicklung der letzten Handelstage bis Ende August entscheidend.
Über diese Abwanderungen hinaus wird es aber noch mehr Änderungen im MDax geben. So erwarten die Index-Experten von Stifel und der Societe Generale, dass die Vodafone-Sendemastentochter Vantage Towersvom Nebenwerte-Index SDax in den MDax aufsteigt, ebenso wie der Recycling-Spezialist Befesa. Zudem dürften auch der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich, der Finanzdienstleister Hypoport und der Online-Händler für den Haustierbedarf, Zooplus, vom 20. September an im Index der mittelgroßen Werte zu finden sein.
Seinen Platz im MDax räumen und in den SDax absteigen muss dafür recht sicher der Baukonzern Hochtief. Zudem rechnen Stifel und die Societe Generale auch mit dem Abstieg des Antikörperspezialisten Morphosys, des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex, des Wind- und Solarparkbetreibers Encavis sowie des IT-Dienstleisters Bechtle in den Nebenwerte-Index. Änderungen in diesen Einschätzungen sind bis Ende August dabei nicht ausgeschlossen.
Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes exakt nachbilden (ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.
dpa-AFX