Ökonomen hatten lediglich ein Minus von 2,5 Prozent erwartet, nachdem es im Juli noch einen kräftigen Zuwachs von 4,9 Prozent gegeben hatte.

"Die Auftragseingänge wurden im Juli positiv und im August negativ durch die späte Lage der Schulferien beeinflusst", erklärte das Ministerium. Aber auch ohne diesen Effekt zeigten sie sich "angesichts der zögerlichen Wirtschaftsentwicklung im Euroraum und der Verunsicherung der Wirtschaft durch die geopolitischen Ereignisse insgesamt schwach". Im Juli und August zusammen lag das Auftragsniveau um 0,6 Prozent über dem von Mai/Juni. Das Ministerium gab sich optimistisch: "Sobald sich die Verunsicherung etwas legt, werden sich aber die Auftriebskräfte wieder durchsetzen."



Auf Seite 2: KLEINES WACHSTUM IM SOMMERQUARTAL ERWARTET



KLEINES WACHSTUM IM SOMMERQUARTAL ERWARTET

Die Nachfrage aus dem Ausland fiel im August um 8,4 Prozent. Die Aufträge aus der Euro-Zone nahmen um 5,7 Prozent ab, die aus dem Rest der Welt um 9,9 Prozent. Die Inlandsaufträge schrumpften um 2,0 Prozent. "Die Zahlen sehen auf den ersten Blick schlechter aus, als sie tatsächlich sind", sagte BayernLB-Ökonom Stefan Kipar. Das liege nicht nur an dem Ferientagseffekt. "Im Juli hatte Airbus wegen einer Luftfahrtmesse sehr viele Großaufträge erhalten. Jetzt kam es zu einem Rückprall, weil diese fehlen."

Experten erwarten trotz der enttäuschenden Industriedaten immer noch ein Wachstum für das gerade beendete dritte Quartal. "Wir rechnen mit 0,3 Prozent", sagte DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle. Garant dafür sei die stabile Binnenkonjunktur. So hatten die Einzelhändler im August ihren Umsatz so kräftig gesteigert wie seit gut drei Jahren nicht mehr.

Besonders deutlich fiel die Nachfrage im August nach Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeugen. Hier gab es ein Minus von 8,5 Prozent. Die Bestellungen von Konsumgütern wuchsen dagegen um 3,7 Prozent, die nach Vorleistungsgütern wie Chemikalien ließen um 3,0 Prozent nach.

Reuters