Den ersten "echten" Insiderkauf des Jahres 2022 gab es zum Beispiel bei Siemens zu vermelden. Hier kaufte nämlich Chief People and Sustainability Officer (CPSO) Judith Wiese 2.050 Siemens-Aktien und bezahlte hierfür mehr als 250.000 Euro. Die im Februar gemeldeten Insiderdeals von Matthias Rebellius und Michael Sigmund können hingegen eher vernachlässigt werden, da es sich hier lediglich um Transaktionen im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms gehandelt hat. Aufgrund des starken Russland-Geschäfts drängt sich bei der Siemens-Aktie derzeit aber kein Engagement auf. Anfang des Monats hat der Konzern erklärt sein Neugeschäft wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine einzustellen. Außerdem werde man sich and an die geltenden Exportkontrollrichtlinien und an das geltende Sanktionsrecht halten. Da der russische Machthaber Putin derzeit als unberechenbares Risiko anzusehen ist, sollten Anleger tendenziell Vorsicht walten lassen.

Charttechnik Siemens


Der DAX-Wert hat in den vergangenen Monaten in der Spitze mehr als ein Drittel seines Werts eingebüßt und fiel damit deutlich stärker als der Leitindex zurück. Bereits in der zweiten Januarhälfte rutschte die Aktie unter die langfristige 200-Tage-Linie und generierte dadurch ein starkes Verkaufssignal. Die im Bereich von 130 Euro angesiedelte Unterstützungszone bot keinen Halt. Nun darf man gespannt sein, ob der massive Boden im Bereich von 110 Euro erfolgreich verteidigt wird. Gelingt dies nicht, droht chartinduzierter Verkaufsdruck.

ProSiebenSat.1: Vier Führungskräfte kaufen


Dabei handelte es sich um die drei Aufsichtsratsmitglieder Marion Helmes, Lawrence A. Aidem und Marjorie Kaplan sowie Vorständin Christine Scheffler, verantwortlich für Human Resources , Compliance & Sustainability. Bei Letztgenannter fiel das Kaufinteresse am stärksten aus - sie erwarb nämlich 6.870 ProSiebenSat.1-Aktien und bezahlte hierfür fast 70.000 Euro. Bei den Aufsichtsräten reichten die Investments von 20.150 bis 39.200 Euro. Insgesamt beliefen sich sämtliche Insiderkäufe der vergangenen Woche auf eine Stückzahl von über 14.600 Aktien und eine Gesamttransaktionssumme von mehr als 155.000 Euro.

Charttechnik ProSiebenSat.1


Aus charttechnischer Sicht sieht es bei der Aktie von ProSiebenSat.1 nicht sonderlich gut aus, schließlich hat der MDAX-Wert seit Juni vergangenen Jahres in der Spitze einen Kursverlust von 47 Prozent erlitten. Für schlechte Laune sorgte unter anderem das im Herbst erfolgte Drehen der 200-Tage-Linie nach unten. Ihre Tendenz zeigt derzeit eindeutig nach unten. Um ein charttechnisches Kaufsignal auszulösen, müsste dem Medientitel ein Ausbruch aus dem gegenwärtig intakten Abwärtstrendkanal gelingen. Diese wäre bei einem Anstieg auf 14 Euro der Fall (aktuell: 11,94 Euro). Beim Blick nach unten fällt zudem die von neun bis zehn Euro Unterstützungszone auf. Sie sollte möglichst unverletzt bleiben.

Schaeffler: Vorstands-Duo kauft


Zwei Schaeffler-Vorstände nutzten den Kurssturz der Schaeffler-Aktie in Richtung Corona-Tief (März 2020) und deckten sich mit Aktien ihres Arbeitgebers ein. Dabei handelte es sich um Claus Bauer, den Finanzchef des Autozulieferers, sowie Matthias Zink, den Vorstand von Automotive Technologies. Während Bauer für 38.500 Aktien mehr als 208.000 Euro bezahlt hat, belief sich die Investitionssumme bei Matthias Zink auf fast 150.000 Euro (27.600 Aktien). Besonders interessant: Seit dem Jahreswechsel gab es aus der Chefetage von Schaeffler Insiderkäufe im Gesamtvolumen von 566.000 Euro (97.000 Aktien) zu vermelden.

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